Die elektronischen Medien führen die cartesianische Trennung von Körper und Geist weiter und schaffen eine neue Einheit von Gedanken und Gefühl. Via elektronischer Kommunikation können wir an mehreren Orten gleichzeitig sein - mit dem Geist und nicht mit dem Körper. Folge dieser Revolution des Informationswesens ist die Suche nach neuen Identitäten, die Entwicklung neuer Visionen für die Zukunft.
Gutenbergs Technologie gab der westlichen Welt sowohl ihre Renaissance als auch ihr Zeitalter der Aufklärung. Die Druckerkunst etablierte die gebildete westliche Zivilisation, indem sie die Trennung von Gedanken und Gefühl intensivierte, ebenso die Trennung von software/Information und hardware/Produkt, Geist und Körper, was schließlich zur Cartesischen Dichotomie von La Guillotine führte. Die Gutenberg-Druckerpresse war der Vorläufer der ersten industriellen hardware-Revolution, die ihre Fließband-Logik - über Marktmedien - überallhin ausbreitete.
Elektronische Kommunikation in der zweiten industriellen Revolution des Informationswesens sendet mit Lichtgeschwindigkeit, wodurch jetzt die alten Geister der Zeit vor dem Einsetzen der Bildung mit aller Kraft neu erstehen. Heute sind sie hier und wir dort - gleichzeitig, mit dem Geist, nicht als Körper über die elektronischen Medien. Da alte Privatidentitäten abgebaut wurden, führte die beschleunigte Elektronik zu Gewalt auf der Suche nach neuen Identitäten und schuf "neue Fanatiker", die ihre eigenen Gesetze schreiben.
Da software/Information ihre hardware/Verkörperung mit
ständig steigender Geschwindigkeit (auf Grund der Realisation im
"Äther") ersetzt, brechen alte, vertraute Grundregeln
zusammen und machen den Weg frei für neue, aber verborgene
Vorgangsmuster.
Dennoch empfehlen "neue Utopisten", die amoralisch mit
Cartesischer Logik arbeiten, und zwar mit Computergeschwindigkeit, noch
immer die alten Grundregeln zur Lösung der neuen Probleme in der
neuen Situation. Indem sie Menschen durch Maschinen ersetzen und indem
sie 40 menschliche Weisheit auf das Faktenwissen ihrer Computer
reduzieren, werden sie zu dem, was sie vor Augen haben.
Wie die Neuen Utopisten verwenden jetzt die konventionellen Futuristen den Computer zur SOFORTPROJEKTION vergangener Erfahrungen in künftige Phantasien, denn, im Gegensatz zu unkonventionellen Künstlern, haben sie nicht die Fähigkeit, sich die Gegenwart als Zukunft der Zukunft vorzustellen.
Die heutige elektronische Technologie hat uns das UNMITTELBARE REPLAY geschenkt, das es uns ermöglicht, jede beliebige eben erst eintretende Situation noch einmal anzuschauen. Durch direktes Erfassen dieser Situation kann jeder ein zuverlässiger Prophet werden, indem er der erste ist, der sieht, was bereits geschehen ist.
Im Gegensatz dazu, bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, erkannte "der erste Humaningenieur" James Joyce, daß elektronische Künste und Wissenschaften Mittel zum UNMITTELBAREN REPLAY der Zukunft bieten, indem sie eine neue Einheit von Gedanken und Gefühl schaffen. Joyce zeigte, daß wir durch Anwendung all unserer geistigen Fähigkeiten und Sinne lernen können, die materiellen, geistigen und sozialen Auswirkungen jeder größeren technologischen Neuerung vorwegnehmen können, bevor wir noch ihre Gründe erkennen. Wir können momentane "Breakdowns" (Zusammenbrüche) in "Breakthroughs" (Durchbrüche, Fortschritte) verwandeln, indem wir menschliche Reife zeigen (das ist die Fähigkeit, die Paradoxa des Seins zu erkennen) und die menschliche Auffassungsgabe schärfen. Anstatt unsere Vision der Welt von gestern anzupassen, können wir lernen, die Welt von morgen mit unseren "Previsions" (Ausblicken) in Einklang zu bringen.