Es ist ein seltener Glücksfall, daß eine wichtige kulturelle Institution es auf sich nimmt, ein neues Projekt auf dem Gebiet des Klangraumes zu verwirklichen. Dank der "ARS ELECTRONICA 1984" kann dieses Experiment in die Tat umgesetzt werden. Das Brucknerhaus hat drei Aufführungsräume zur Verfügung: einen großen Saal, einen mittleren und einen kleinen Saal mit sehr schöner Ausstattung.
DER MITTLERE SAAL IM BRUCKNERHAUS
Dieser Saal bietet Platz für 352 Personen und ist mit hellem Holz getäfelt, der Nachhall wird dadurch ziemlich unterdrückt. Um das Gerüst aufzubauen, werden die Sitzreihen entfernt und passend für die Klangkuppel angeordnet. Das Gerüst wird 104 Lautsprecher tragen, die nach den Plänen der Projektdesigner aufgestellt werden. Da die Lautsprecher 3- und 4-Weg-Konstruktionen sind, steigert sich die Anzahl der Lautsprecher auf ungefähr 350. Die beste Akustik innerhalb der Kuppel ist direkt in ihrem Mittelpunkt. Um zu vermeiden, daß nur eine Elite von Zuhörern in den Genuß des optimalen Klanges kommt, wurde der Mittelpunkt der Kuppel so groß wie möglich gestaltet. Zwischen dem Hörer und dem Lautsprecher muß ein Abstand von mindestens zehn Metern eingehalten werden, um die Klangquellen sich ständig bewegen zu lassen (im Fall von kinophonischer Musik), ohne die Zuhörer, die auf ihren Platz fixiert sind, zu ermüden. Der wirkliche Mittelpunkt der Kuppel ist ein wenig unter der horizontalen Linie des Bodens, dadurch ist es möglich, die Klangkuppel zu erweitern damit eine größere Anzahl von Zuhörern in den Genuß der optimalen Akustik kommt. Mit Rücksichtnahme auf die Trapezform des Aufführungsraumes entschied man sich für eine eiförmige Klangkuppel, die den Proportionen des Aufführungsraumes angepaßt ist.