Ausgangspunkt der Konzeption ist der Ist-Zustand. Die Konfronation des Menschen mit Hochtechnologie in allen Bereichen des Alltags. Die Maschine, die den Menschen in seinen persönlichsten Bereichen beeinflußt, auf die er in seiner Gestik, mit seinen Sinnen, mit seinen Nerven reagiert. Symbolhaft dargestellt wird dieser Grundkonflikt in "Kollisionen" durch Chimären, durch Mensch-Maschine-Wesen, die die Beziehung zwischen dem Menschen un der Maschine versinnbildlichen, ähnlich, wie im mythologischen Sinn der Zentaurus oder der Satyr Beziehungen zwischen Mensch und Tier darstellt.
Jedes einzelne Geschöpf, jede "Chimäre", wird in dem Geamtprojekt in einer spezifischen technischen und szenischen Form behandelt. Spielvorlagen sind Bildinhalte, zum Beispiel von Werken holländischer Meister, die durch eine spezifische technische Ausstattung in ihrer Sinnhaftigkeit verändert bzw. ad absurdum geführt werden. Mit Mitteln der metaphorischen Verdichtung wird eine Vorstellungswelt unserer postindustriellen Modernität wachgerufen und gleichzeitig wird das ambivalente Verhältnis des Menschen zur Technologie, deren Schöpfer er ist und die ihn ängstigt, hinterfragt.