Der Betrachter kann ein Fahrrad verwenden, um interaktiv in einem
dreidimensionalen Raum aus Videoprojektionen zu reisen. Der Raum, in dem
sich der Radfahrer bewegt, ist eine Stadt, deren Grundriß aus
tatsächlich bestehenden Großstädten abgeleitet ist:
New York, Paris, Mailand, Amsterdam und andere. All diese Städte
haben in ihrer Anlage eine starke "psycho-geographische"
Komponente.
Diese Städte werden als Worte und Phrasen mit Hilfe eines real-time 3D-Computergraphik-Systems visualisiert. Die Worte und Sätze beschreiben die maßstäbliche Anlage der Stadt - also die Organisation ihrer Straßenzüge, Kreuzungen, Plätze .... Nicht Häuser, sondern Buchstabenreihen, Wörter und Sätze sind die Architektur dieser Stadt.
Durch diese Stadt zu reisen bedeutet also, sich durch diese Stadt durchzulesen. Die Wahl der Richtung, die Entscheidung, abzuzweigen oder nicht, hängt von der jeweils gelesenen Geschichtenzeile ab.
Auf diese Weise wird die Stadt der Worte nicht zu einer urbanen Architektur eigener Art, sondern auch eine Art dreidimensionales Buch, das in jeder Richtung gelesen werden kann, in dem jeder Betrachter seine eigenen Geschichten zusammenstellen kann, wenn er mit dem Fahrrad seine selbstgewählten Wege entlangfährt.
Das Antlitz der Stadt wird durch eine real-time 3D-Computergraphik-Simulation erzeugt. Deren Bilder werden auf einen 3 x 4 m großen Bildschirm vor dem Radfahrer projiziert. Das Fahrrad ist fest montiert, der radfahrende Besucher steuert allerdings Richtung und Geschwindigkeit seiner Fahrt durch schnelleres oder langsameres Treten der Pedale und durch die Lenkbewegungen.
Die Stadt in diesem Werk wird physisch durch eine dreidimensionale Anordnung von Wörtern als Straßen dargestellt, die psychische Komponente hingegen ergibt sich aus den Bedeutungen, die diese Worte annehmen, wenn sie vom Radfahrer auf seinem Weg gelesen und interpretiert werden.