In der Überlieferung ist ein Golem eine menschenähnliche Figur aus Ton, die durch die Zauberkraft von magischen Sprüchen aus der Kabbala zum Leben erweckt wird. Der Klang der Moldauufer in Prag und jene hebräischen Zeichen und Zahlen, die dem kabbalistischen "Buch der Schöpfung" entstammen, wurden gesampelt und werden als "Musikmuster" auf Keyboards gespielt (oder durch Gesang ausgelöst), über MIDI in den Computer gespeichert und geordnet, kombiniert und vertauscht. Live audio signal processing, IM, speech sythesis ergeben zusammen ein komplexes interaktives System, in dem die Performer Eingabe und Wiedergabe steuern. Im Zuge dieses "Hexengebräus" kommt der Golem auf die Welt und beginnt mit eigenem Willen zu agieren.
In dieser Performance wird der Golem durch verschiedene interaktive Systeme, nämlich Techniken künstlicher Intelligenz, verkörpert: zum einen "hört" ein computergesteuertes Klavier und antwortet auf Livemusik akustischer Instrumente, anderer Keyboards und der menschlichen Stimme. Zum anderen antwortet eine Videobildplatte in Echtzeit auf die Live-Musik der Performer. Es sind Bilder aus dem deutschen, expressionistischen Filmklassiker "Der Golem" aus 1920 von Paul Wegener, Szenen aus dem alten jüdischen Ghetto in Prag und anderes vorbereitetes Material.