NICOLAS ANATOL BAGINSKY
ROBOTER IM RAMPENLICHT
Anscheinend existiert im Menschen eine tiefsitzende Furcht, am
Arbeitsplatz
durch Maschinen ersetzt oder verdrängt zu werden. Man denke nur
an die Maschinenstürmer aus den Anfängen der Industriellen
Revolution
oder an die Visionen eines Fritz Lang.
Die Frage, ob die zunehmende Technisierung unsere Lebens- bzw.
Arbeitsqualität verbessert, oder ob wir uns nach und nach selbst
überflüssig machen, möchte ich an dieser Stelle jedoch
nicht erörtern.
Vielmehr will ich zur Diskussion stellen, ob nicht auch die
Maschinen
als Resultat unserer intellektuellen Anstrengungen ein Recht
auf adäquate Selbstdarstellung haben.
Die Faszination von der Erschaffung künstlicher "Lebewesen"
beschäftigt
den Menschen mindestens seit Dädalus Zeiten. Mittlerweile sind
komplexe "selbständig" handelnde Maschinen keine Seltenheit mehr.
Seit Jahrzehnten jedoch werden in Filmen etc. eben jene
"Geschöpfe"
fast ausschließlich von Menschen dargestellt. Schauspieler,
Zwerge
und Kinder verkleiden sich, schlüpfen in die unmöglichsten
Kostüme
und versuchen, durch eckige Bewegungen und abgehacktes Sprechen,
Roboter darzustellen.
So wurde in der Öffentlichkeit ein stark verfälschtes Bild von
den
Fähigkeiten und Eigenheiten kybernetischer Maschinen gezeichnet.
Zwar haben Roboter diesbezüglich keine eigene Meinung und
sie werden sich sicherlich nicht darüber beschweren. Nicht zuletzt
in unserem eigenen Interesse scheint mir die Zeit gekommen,
auf ein Recht auf Selbstdarstellung für hochentwickelte Technische
Apparate zu dringen, Schluß mit "Electric Boogie" und "3-PO".