Bei der intuitiven und visuellen Problemlösung,
    bei der Wahrnehmung und Steuerung von Bewegungen
    in der komplexen realen Welt sind Computer Menschen 
    weit unterlegen. Um diesen "Rückstand" aufzuholen, 
    erhofft sich Moravec von der Robotik den schnellsten
    Fortschritt. 
    Moravec skizziert die "Evolution der Roboter" 
    bis zum Jahr 2050 und entwickelt ein Horroszenario 
    unserer Gesellschaft, das "ganz gut ohne
    uns Menschen funktionieren würde".

        Hans Moravec

        DER UNIVERSELLE ROBOTER

        Jene Instinkte, die sowohl Art als auch Menge jener Arbeit vorherbestimmen, die wir mögen, wurden wahrscheinlich in jenen 100.000 Jahren entwickelt, in denen unsere Vorfahren als Jäger und Sammler lebten. Vor weniger als 10.000 Jahren stabilisierte die "landwirtschaftliche Revolution" unsere Existenz und machte sie reicher an Gütern und Information. Aber paradoxerweise bedarf es mehr menschlicher Arbeit, um eine landwirtschaftliche Kultur zu erhalten, als in einer primitiven zu leben; und die Arbeit als solche ist auch von einer anderen, "unnatürlichen" Qualität, nicht im Einklang mit den alten Instinkten.

        Unsere Bemühungen, sie zu vermeiden, hat zur Domestikation von Tieren geführt, zur Sklaverei, und zur Industriellen Revolution. Noch immer müssen allerdings viele Aufgaben von Hand erledigt werden, was jahrhundertelang den Traum von einem intelligenten, aber seelenlosen Wesen angeregt hat, das unermüdlich die ganze Plagerei erledigt. Aber erst in diesem Jahrhundert haben elektronische Sensoren und Computer den Maschinen die Fähigkeit verliehen, ihre Arbeit zu fühlen und über sie nachzudenken, und so einen Weg angeboten, unseren Wunsch zu erfüllen.

        Wie im Märchen dominieren auch hier die Nebenwirkungen den weiteren Verlauf der Geschichte. Zum ersten werden diese perfekten Sklaven sich weiterentwickeln und nicht lange seelenlos bleiben. Mit der Zunahme ihrer Kompetenz wird auch ihre Fähigkeit zu autonomen Entscheidungen steigen, und daraus werden sie langsam einen eigenen Willen und eigene Ziele entwickeln. Und gleichzeitig werden wir auf sie nicht mehr verzichten können.