Vor mehr als 30 Jahren spielten Heinz von Förster und andere, einschließlich mir beim B.C.L. mit der Idee der Selbst-Organisation. In meinem eigenen Labor, bei System Research und in Brunel, belebten diese Ideen von anpassungsfähigen Mensch-Maschinensystemen, unsere Hauptbeschäftigung neben der eines weit von konventionellem Rechnen, in Richtung einer Konversationstheorie und eine Protologik bzw. -sprache (Lp) zur dynamischen Darstellung von geteilten Begriffen und vom Prozess der Wissenserslangung. Etwas später wurde klar, daß gewisse stillschweigende Annahmen, z.B., daß Konversationen im freien Sinne ein Beginn" und ein Ende" zugeschrieben werden kann, den gesellschaftlichen und kulturellen Interaktionen, mit denen sich Gerard de Zeeuw und ich, und noch mehr unsere Gruppe an der OOC/CICT Universität Amsterdam, beschäftigen, in der Praxis allerdings nicht. Bestimmt habe ich diese Ungenauigkeit der Konversationstheorie und Lp in Montreal und bei Concordia und Old Virginia, und mit Larry Richards in Norfolk gespürt. Aber die Gruppe, weicher ich zur Zeit angehöre, mit ihrer großen sozialen und politischen Verantwortung, führte zu dem Auftrag eines Paradigmen-Wechsels. Im Prinzip ist das schon erreicht, wenigstens teilweise erreicht worden, da keine theoretische Struktur, die einen Blick Wert wäre, ausstirbt, eher entwickelt sich eine solche endlos.
Es war daher keine große Überraschung, als Gerard, der ein viel besserer Mathematiker als ich ist, und außerdem unsere Gruppe führt, eine Erweiterung der bestehenden theoretischen Strukturen verlangte, nicht nur aufgrund eines Mangels von "Start und Beginn" als Gemeinplatz, sondern auch aus vielen anderen Gründen. Es war sehr erfreulich zu entdecken, daß die Erstellung eines neuen Paradigmas in vielen Hinsichten eine Erweiterung älterer Ideen war, obwohl sie doch eine Art Kuhnianischen Paradigmen-Wechsel, und somit auch einen großen Teil von Neuheit, beinhaltet.
Es war eine Überraschung, jedoch eine sehr erfreuliche, zu entdecken, daß die erforderlichen Änderungen der Position dazu neigten, die Prinzipien der theoretischen Physik, im Teilchen- und kosmologischen Bereich, mit vorher nicht-existenten bzw. bloß vernachlässigten Theorien der sozialen, bildungs-, politischen und kulturellen Wissenschaften in Übereinstimmung zu bringen. Es hat sich als besonders wertvoll erwiesen, erkannt zu haben, daß Kulturen (eine Architektur des Wissens oder der Wissenserlangung vorausgesetzt) kommensal mit den konkreten Architekturen sind, (die sie schaffen und bewohnen, und somit Zivilisationen werden), und daß die Kunst notwendigerweise mit der Wissenschaft und der Philosophie koexistiert, da sie sich ergänzen.
Natürlich meinen wir nicht, daß die in Frage kommenden Theorien mit den selben Daten, denen man in den physischen und biologischen Domänen begegnet, nicht einmal mit der gleichen Art von Daten, zu tun haben. Weder das, noch daß die passenden Wahrheitsfunktionen gleich sind, außer vielleicht lokal in speziellen Universen der Interpretation. Unsere Theorien, "Interaktion von Akteuren" genannt, oder 1.A., sind teilnehmend, dynamisch und gehen sicherlich auf Zusammenhänge ein, aber auch auf Unterscheidung. Vor allem zeigen sie vielleicht, daß Einheit nicht Einheitlichkeit ist. Eher ist es das Hervortreten von Zusammenhang und von Unterscheidung von einer weit von Linearität entfernten Dynamik, die den Beobachter als verantwortlichen Teilnehmer einsetzt.