Die Konstruktion komplexer Systeme kann mithilfe einer rein mechanistischen Logik nicht gelingen. Zunehmend werden daher biologische Grundgesetze organischer Systeme auf technische Systeme übertragen und angewandt. Umgekehrt gibt es auch die Tendenz der Technik sich zunehmend ins "Leben" einzumischen. Eine grundsätzliche Veränderung im Verhältnis von Organischem und Erzeugtem ist daher festzustellen: vom Menschen erzeugte Gegenstände verhalten sich lebensähnlicher, das Leben gestaltet sich technischer. Kelly meint dennoch, daß die "Wildnis der Natur" auch in Zukunft wichtigste Quelle für die Erforschung komplexer Systeme sein wird.
Die Natur hat den Menschen fortwährend ihr Fleisch überlassen. Erst nahmen wir Naturstoffe für Nahrung, Kleidung und Schutz. Dann lernten wir, Rohstoffe aus der Biosphäre der Natur abzubauen um eigene, neue synthetische Materialien zu erzeugen. Nun gibt das Lebendige uns sein Bewußtsein. Wir übernehmen seine Logik.
Die erstaunlichste Entdeckung der letzten zehn Jahre war, daß man die Logik des Bios aus der Biologie herausnehmen kann und sie doch immer noch verwendbar ist. Obgleich schon in der Vergangenheit viele Philosophen vermutet hatten, man könne die Gesetze des Lebens destillieren und anderswo zur Anwendung bringen, bestätigte sich dies allerdings erst zu dem Zeitpunkt, als die Computer und die von Menschen erzeugten Systeme die Komplexität von Lebewesen erreicht hatten.