Menschliche Kommunikation
Kommunikation ist bestenfalls unvorhersagbar. Mit je mehr Menschen man zu
kommunizieren versucht, desto zahlreicher sind die Möglichkeiten
für Mißverständnisse und Verwirrung. Ein paar
Einführungsübungen am Anfang haben den Zweck, den Zuschauern zu
zeigen, daß das System funktioniert und sie darin ihren Platz
haben. Wichtig ist auch, daß das Publikum, bevor man mit
Erklärungen beginnt, erst einmal mit den Zauberstäben
experimentiert; das kann zu erheiternden Überraschungen führen.
Dann kann man das Publikum z.B. auffordern, eine bestimmte Farbe
anzuzeigen, die es dann auf der Bildwand sieht. Wenn eine andere Farbe
angezeigt wird, ändert sich auch die Farbe auf der Bildwand
entsprechend. Wenn man dann das Publikum in mehrere Gruppen teilt und die
Übung wiederholen läßt, bekommen die einzelnen Teilnehmer
eine bessere Vorstellung davon, wo ihre jeweilige Position auf der
Bildwand ist, und können die Funktionsweise des Systems besser
verstehen.
Die Verwendung passiver Reflektoren als Interface macht eine Verkabelung
überflüssig und ermöglicht ein unmittelbares Feedback. Die
Teilnehmer können agieren, ohne kompliziert Tasten drücken oder
Hebel betätigen zu müssen. Das Konzept des Systems ist auf
diese Art nicht nur insgesamt einfacher, sondern auch leichter
nachvollziehbar. Kein Publikum hört sich gerne komplizierte Regeln
an. Die Spiele müssen visuell verständlich sein und die
richtige Mischung aus aktiver Teilnahme und verlockenden
Aufgabenstellungen anbieten.
Die Spiele
Wie eingangs erwähnt, erfolgt der Input der Zuschauer in Echtzeit.
Jedes Spiel muß kurz erklärt werden, wobei es uns vor allem um
Spiele geht, bei denen das Publikum entweder Teams bildet oder als ganzes
zusammenarbeitet. Bei einem Spiel für zwei Teams gibt es z.B. auf
jeder Seite der Bildwand einen "Schläger", mit dem ein
Konferenzlogo oder irgendetwas für die Gelegenheit Passendes bewegt
wird. Grün bewegt den Schläger des Teams nach oben, Rot nach
unten. Wenn eine Seite sieht, daß ihr Schläger sich nach oben
bewegen soll, halten die Teilnehmer die grüne Seite ihres Reflektors
in Richtung der Kameras und Lichter. Wenn jeder im Team Grün
anzeigt, geht der Schläger zu weit nach oben, und die Teilnehmer
müssen das Signal abschwächen, indem ein paar von ihnen Rot
anzeigen oder ihren Reflektor nach unten halten. Diese Entscheidungen
müssen schnell und intuitiv getroffen werden und führen zu
einer fließenden Bewegung, was sehr spannend sein kann. Von diesem
Spiel werden ständig neue Varianten entwickelt.
Das Feedback, das wir auf diese Spiele bekommen haben, hat gezeigt,
worauf bei der Entwicklung neuer Spiele besonders zu achten ist. Die
Teilnehmer müssen genau wissen, wo sie sind und wie ihr Reflektor
mit dem Geschehen zusammenhängt. An der binären Beantwortung
von Fragen finden sie nur dann Spaß, wenn sie das Thema wirklich
interessiert und es sich um einen Wettbewerb handelt. Spannend wird es
für konkurrierende Teams bei solchen Wahr/Falsch-Fragespielen nur,
wenn sie das Ergebnis sofort sehen.
(Auszug aus dem Katalogtext)