Das virtuelle Environment besteht aus mehreren computergenerierten Objekten, die jeweils einem bestimmten Gast entsprechen. Diese Objekte entstehen, indem einzelne Strichcodes, die auf weiße, im ganzen Raum verteilte, Würfel aufgedruckt sind, eingescannt werden. Sind die Objekte einmal geschaffen, führen sie eine halbautonome Existenz und sind nur zum Teil von den menschlichen Akteuren steuerbar. Sie reagieren auch auf andere Objekte und auf ihre Umgebung. Bei ihren Aktionen und Interaktionen produzieren sie verschiedene Töne. Sie haben ihr eigenes Verhalten, ihre eigene Persönlichkeit; sie haben auch ihre eigene Lebenszeit (in der Größenordnung von einigen Minuten); sie altern und sterben (letztendlich).
Das Bar Code Hotel kann eine beliebige Zahl von Gästen aufnehmen, je nachdem, wieviele Strichcode-Stäbe vorhanden sind (was wiederum von der jeweils installierten Ausstattung abhängt). Zur Zeit können im Hotel problemlos bis zu sechs Gäste untergebracht werden.
Immer, wenn ein Gast einen Strichcode einliest, wird ein Kontakt zwischen ihm und seinem Objekt hergestellt. Zwischen den Momenten, in denen sie mit einem Menschen in Kontakt treten, sind die Objekte allerdings auf sich selbst gestellt. Das ermöglicht eine ganze Reihe denkbarer Interaktionsarten. Gäste können, wenn sie wollen, mit ihrem Objekt immer Kontakt halten, indem sie praktisch ununterbrochen Befehle einscannen. Oder sie können ihren Einfluß reduzieren, beobachten, was passiert, und nur gelegentlich ihrem Objekt "beratend" zur Seite stehen.
Alle Strichcodes können zu jeder Zeit eingescannt werden. Jeder Strichcode ist (verbal oder graphisch) gekennzeichnet, so daß der Teilnehmer weiß, welche Aktion er auslöst.
Die Objekte im Bar Code Hotel basieren auf unbelebten Dingen aus dem täglichen Leben: Brillen, Hüte, Koffer, Büroklammern, Schuhe, etc. Kein Objekt basiert auf einem Lebewesen. Ihr Status als Person (und als Ersatz für den Teilnehmer) ist tentativ und hängt ganz von ihrer Bewegung und Interaktion ab. So können sie sich zum Beispiel auch zu einer Art visuellem Satz organisieren, einem instabilen und nicht kohärenten Bilderrätsel.
Die Objekte können miteinander auf verschiedene Art in Interaktion treten, freundlich, listig oder sogar böse. Sie können Allianzen bilden und wieder auflösen. Gemeinsam bilden sie ein anarchisches, aber funktionierendes Ökosystem.
(Auszug aus dem Katalogtext)