Erwarte von den Instrumenten nicht, daß sie unmittelbar verständlich oder einfach zu spielen sind. Sie entstammen einem schöpferischen Prozeß, den ich nicht völlig erklären kann und ich mußte erst lernen, sie zu spielen. Ich denke nicht, daß die beiden Ästhetiken, die ich unterscheide, sich gegenseitig ausschließen müssen. Aber der intuitive Anteil der Gleichung kann nicht per Knopfdruck erzwungen werden. Eine Synthese von Klarheit und Stimmung kommt, wenn überhaupt, aus der Eingebung...
Jeder Ton des Stückes wird durch meine Handbewegungen erzeugt, die durch die virtuellen Instrumente übertragen werden: Es gibt keine vorbestimmten Sequenzen oder Tonfolgen; der musikalische Gehalt ist völlig improvisiert, mit Ausnahme des Klangumfangs der Instrumente.
Das heißt aber nicht, daß ich jede beliebige Musik machen kann. Das läuft genausowenig wie mit irgendeinem anderen Instrument. Aber ich kann ein Gefühl aus einer Folge von Akkorden herausholen, weil ich beeinflussen kann, wann Akkorde wechseln und wie drastisch der Wechsel sein wird. Das bedeutet nicht weniger Kontrolle, sondern eine andere Art von Kontrolle. Der Prüfstein eines Instruments liegt nicht in dem, was es leistet, sondern darin, ob Du ihm gegenüber immer sensibler werden kannst, je mehr Du entdeckst und lernst.
(Auszug aus dem Katalogtext)