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Prix1997
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Busby
Anna Henckel-Donnersmarck


Meine Intention war es, nicht die Realität mit Hilfe des Computers zu imitieren (wie bei Special Effects), sondern vielmehr mit Mitteln, die nur dem Computer zur Verfügung stehen, eine neue Realität zu kreieren. Die klare, mathematische Welt des Computers trifft auf die weiche, fließende Welt menschlicher Bewegungen, und durch die Verbindung entsteht eine überraschende Vielfalt an Ornamenten und Choreographien. Gleichzeitig erlangt jedes Ornament und jede Choreographie nur dann eine harmonische Ästhetik, wenn sie bestimmte mathematische Gesetze befolgt (wie es z. B. in der Natur auch zu finden ist, wenn man sich den Aufbau von Blüten etc. anschaut). Aufgrund des Titels, aber vor allem aufgrund der Musik und der Schwarz-Weiß-Ästhetik werden Erinnerungen an die glamouröse Zeit des Hollywood Musicals geweckt. Busby Berkeley war ein Musical-Choreograph, der 1933 mit seinen Tanznummern für „42nd Street", „Footlight Parade" und „Goldiggers" in Hollywood seinen Durchbruch hatte. Später entwarf er auch die Wasserballette für Esther Williams. Durch die Verbindung von isolierten Handbewegungen mit 2D-Computeranimation entsteht ein komplexes, tanzendes Ornament, getragen von einem Hauch von Hollywood.

Zunächst wurden einzelne Hand- und Armbewegungen vor Blau auf beta aufgenommen, um eine Art Grundvokabular aufzubauen. Diese wurden dann im Computer (Matador) freigestellt, multipliziert und animiert. Viele Animationsideen gab es bereits vor der Drehphase, viel ergab sich aber auch erst beim Animieren bzw. bei der genaueren Auseinandersetzung mit dem Rohmaterial. Die Musik stand von Anfang an fest und wurde während des Animationsprozesses als Referenz, was Tempo und Akzente angeht, benützt. Im Schnitt auf Avid wurden dann Bild und Musik zusammengebracht und eine Dramaturgie ausgearbeitet.