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Prix2001
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
bytes for all
Frederick Noronha, Partha Pratim Sarkar


Die Wirklichkeit der Dritten Welt = Ein Modem ist teurer als eine Kuh + Zugang zur Telekommunikation ist ein Privileg + Information ist per definitionem Eigentum der Regierung.

Willkommen in Südasien. Dieses Zentrum immenser Software-Entwicklungsleistung – so reich an Talent und tragischerweise so arm an Ressourcen – wird mit seinen Fähigkeiten auf der ganzen Welt anerkannt. Und dennoch können Millionen hier keineswegs jene Lösungen finden, die ihren Lebenskampf ein klein wenig erleichtern würden. Und wenn auch die Software- Denker dieser Region bei einigen der weltweit größten Firmen unter Vertrag stehen, so ist dieses Gebiet ironischerweise nicht in der Lage, den Preis für die „legale“ Software zu bezahlen, die es so dringend bräuchte.

Der Begriff „Armut“ wird häufig angewendet, ohne seine Wurzeln in der globalen Ausbeutung zu berücksichtigen. Die wirtschaftlichen Interessen des Nordens sichern der urbanen Mittelklasse der Entwicklungsländer einen bedingten Zugang zur Technologie. Für den Großteil der Weltbevölkerung aber ist IT ein fernes Phänomen und schon gar keine notwendige Einrichtung, zumal das globale Dorf einzige die globale Mittelschicht repräsentiert.

Der Zugang zu Information wird andererseits auch im Namen des staatlichen Informationsmonopols erschwert. Hohe Steuern auf Satellitenschüsseln, die Schaffung bürokratischer Hürden, die Überwachung des Zugangs zur Telefonie – das wird in den meisten Fällen vonseiten des Staates geboten. Aus dem Zusammenwirken all dieser Elemente ergibt sich eine Machtstruktur, die sich nahtlos den Interessen der lokalen und internationalen Eliten anpasst.

Wir können es uns einfach nicht leisten, gegenüber diesen Entwicklungen indifferent zu blieben und diese Technologie an uns vorbeigehen lassen. Hier ist die Informationstechnologie jenes subversive Werkzeug, das – effizient eingesetzt – diesen Trend stoppen und das System zum Nutzen der südlichen Länder im Allgemeinen und unseres Landes im besonderen umkehren kann. bytes for all, ein Online-Magazin aus Südasien, beruht auf dieser Philosophie. Das Projekt versucht, die Möglichkeiten und Beispiele für einen solchen Einsatz zu erforschen. Einige der wichtigsten Software- /Internet-/Computer-/IT-Unternehmen in Südasien erhalten nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit – eine Darstellung ihrer alternativen IT-Praktiken scheint den Mainstream-Medien nicht zu ihrem Geschäftsauftrag zu passen. bytes for all ist ein Versuch, gegen den Strom zu schwimmen. Über die Website und eine E-Mail-basierte Mailingliste hoffen wir, interessierte Leser auf neue und interessante Unternehmungen aufmerksam zu machen, auf Versuche, die den Menschen über den Profit stellen.

bytes for all dient als zentrales Informationszentrum, wo die in solche Initiativen Involvierten ihre Mitarbeiter finden können, Anliegen im Rahmen ihrer Interessen diskutieren, mehr über die neuesten Entwicklungen erfahren und andere Initiativen kennenlernen können. Darüber hinaus organisieren wir diverse Kampagnen im Zusammenhang mit Informations- und Computertechnologie in Ländern der Dritten Welt.