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Prix2001
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Chi-Chian
Voltaire


Die Geschichte von Chi-Chian lebt schon seit vielen Jahren im Kopf von Voltaire. „Ich saß 1989 auf einer Kaffeehausterrasse in Harayuku, Tokio, als plötzlich Chi-Chian aus einem nahe gelegenen Hochhaus sprang und in meinem Kopf landete“, sagt Voltaire. Als er auf dem Tischtuch vor sich hinkritzelte, nahm ein junges, nettes japanisches Barbaren-Girl Gestalt an – Chi-Chian war geboren. Als Voltaire ihren Charakter entwickelte und eine komplexe Historie um sie aufbaute, wurde ihm klar, dass er eine Möglichkeit finden musste, ihre Geschichte in einer längeren zusammenhängenden Form zu erzählen.

Im Lauf der nächsten acht Jahre erschien Chi-Chian in einem Trailer für den Scifi-Channel als Puppentrickfigur, die einen gigantischen Roboter mit mehreren Tausend Volt Spannung elektrisch exekutiert. Außerdem erschien sie in einer sechsbändigen Comic-Buchserie bei Sirius Entertainment. Die Bände wurden zwischen 1997 und 1999 publiziert und fanden unter den Liebhabern düsterer Science-Fiction, organischer Technologie und intensiven Geschichtenerzählens eine kleine, aber äußerst loyale
Anhängerschaft.

Drei Jahre nach ihrem Debut in jenem mittlerweile
klassischen Trailer hat Chi-Chian ihren Weg zurückgefunden
zum heimatlichen Scifi-Channel: als animierte
Online-Serie unter http://www.scifi.com/chichian/. Als sich Voltaire daran machte, diese Animationsserie mit Flash zu schaffen, wollte er – der seit 15 Jahren als Regisseur für Werbespots und TV-Trailer tätig war – sich seine Erfahrung als Puppentrickanimator zunutze machen. Deswegen verwendet Chi-Chian fotografische Bitmap-Bilder von echten Puppentrick- Figuren und -Szenerien anstelle handgezeichneter Vektorbilder. Dieser Animationsstil, der an die minimalistischen Bewegungen im traditionellen japanischen Animé erinnert, verwandelt die Schwächen der Flash-Technologie in Stärken. Im Wesentlichen wird hier ein typisch japanischer animierter Film mit Trickfiguren geschaffen. Auf die Frage, ob er die Serie in einem Satz beschreiben könne, antwortete Voltaire: „Tim Burton und H.R. Giger tun sich mit Ray Harryhausen zusammen, um einen japanischen Animationsfilm zu machen.“

Die Chi-Chian-Serie folgt einem jungen japanischen Barbaren-Girl im Stile von Betty Boop, die man sicherlich nicht als alltägliche SciFi-Heldin ansehen kann. Sie lebt in einem finsteren Manhattan der Zukunft (das im schon lange absehbaren New-Yorker/New-Jerseyer Krieg zerstört wurde) und ist ein freundliches Wesen, das alle lebenden Kreaturen respektiert. Als aber ihre Freunde – eine Rasse sechs Fuß großer Schaben – zum Ziel hinterhältiger Angriffe werden, muss sie zu den Waffen greifen, um zu verteidigen, was sie liebt. Gewürzt mit Sarkasmus und augenzwinkerndem Humor sowie einer beunruhigend originellen Vision der Zukunft, ist Chi-Chian im Grunde eine Geschichte der verlorenen Unschuld, in der ein Kind nach der Antwort auf die uralte Frage sucht: „Warum können die Leute nicht einfach nett sein?“ Auf dieser Sucher erlebt sie die Finsternis der menschlichen Seele aus erster Hand.

Chi-Chian wurde von Voltaire konzipiert und geschaffen. Der Filmstar Bai Ling (Anna and the King,Wild,Wild West) verlieh der Figur der Chi-Chian ihre Stimme. Michael Lee aus Brooklyn und Daniel Govar aus Baltimore (Maryland) haben die Serie animiert. Voltaire hat eine Crew zusammengestellt, die vom Modellbau bis zur Fotoretusche alles selbst erledigt hat. Zum SCIFI.COM-Team gehörten unter anderem die Produktionsleiterin Alissa Gordon sowie Laurissa James, Sean Redlitz und Rachel Gibbs.