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Prix2001
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Kommen und Gehen
Orm Finnendahl


Kommen und Gehen war ein Auftragswerk des Deutschen Pavillons auf der Expo 2000 in Hannover. Es ist für Violine und Tonband/Live-Elektronik konzipiert. Da durch das Gebäude beständig Ausstellungsbesucher strömten, wurde das Stück mit einem „Vorspiel“ und einer Klanginstallation im Raum vorbereitet. Obwohl es dem Publikum freisteht, im Saal zu bleiben oder ihn zu verlassen, versucht das Stück, die Aufmerksamkeit der Zuhörer mit seiner streng prozessualen Anlage zu gewinnen: Das „Vorspiel“ besteht aus einem einzelnen von der Violine gespielten Ton. Diese Note wird aufgenommen und – elektronisch transformiert – von den Lautsprechern übertragen. In einem rekursiven Prozess wird dieser Klang im Rahmen einer Klanginstallation weiter verdichtet. In der Originalversion erstreckt sich dieser Prozess über zwei Stunden. Für die CD wurde er auf wenige Minuten gekürzt.

Das letzte Stück für Violine und Tonband beginnt mit dem verdichteten Klang, der abrupt von einem Bartok-Pizzicato der Violine angehalten wird. Wie in der Installation werden auch im Stück Klänge, die im Original von der Violine gespielt werden, transformiert und wieder in das System zurückgespeist, so dass eine Vernetzung der Live-Performance mit den von ihr ausgelösten Klangereignissen entsteht. Da die Algorithmen, die für sämtliche Teile der Komposition verwendet wurden, Modellen künstlichen Lebens nachempfunden sind, ist die Grundidee, die Violine mit den von ihr erzeugten „Kreaturen“ zu konfrontieren, recht elementar.

Alle Teile des Tonbandes und des Violinparts sind mit Programmen generiert worden, die ich speziell für dieses Stück entwickelt habe. Die Transformationen verwenden insbesondere eine Form von rekursiver Granularsynthese, die in vielfacher Weise mit aktuellen Modellen der Kommunikation und Perzeption verbunden ist.