ANERKENNUNG
these are the days
John Tonkin
these are the days handelt vom Vergehen der Zeit, dargestellt anhand einer auf physikalischer Ebene angesiedelten Simulation von fallenden, weißen Papierblättern. Indem ich die mathematischen Modelle verschiedener physikalischer Phänomene wie Schwerkraft, Elastizität und Aerodynamik miteinander kombiniere, erstelle ich Simulationen der tatsächlichen Welt im virtuellen Raum. Obwohl die Simulationen relativ stark vereinfachen, ist die Bewegung, die sie darstellen, gleichzeitig komplex und naturalistisch. Neben den formalen Qualitäten, die in diesem Stück untersucht werden, bin ich auch an anderen Lesarten dieser Zusammenstellung interessiert.
Unser Leben wird in einer andauernden Flut von Papier dokumentiert. Jeder noch so kleine Übergang, jede Veränderung, wird auf einem Stück Papier vermerkt, von der Geburt bis zum Tod, von Zeugnissen bis hin zu Kassenzetteln aus dem Supermarkt. Die Auswirkungen der Schwerkraft sind oft als eine Metapher für die Vergänglichkeit der Zeit verwendet worden: das Fallen der Blätter, der Sand, der durch eine Sanduhr rieselt, die Blätter, die von einem Abreißkalender abfallen. Der endlose Strom fallenden Papiers wirkt wie ein meditativer Ausschnitt eines Wasserfalls, zeugt aber auch von Konsum und Verschwendung. (John Tonkin)
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