ANERKENNUNG
Das plastische Licht
Friedrich Förster
Kern des Projektes ,Das plastische Licht' bildet ein Lernmodell auf Neuronenebene: Die Bahnung und Konsolidierung neuronaler Verbindungen durch einen aktivitätsabhängigen, assoziativen, synaptischen Mechanismus.
Als Ein- und Ausgabemedium dient eine ,sensible' und intelligent gesteuerte Laserinstallation, die sich mehrerer neuer Technologien bedient: Einer neuen Kristalltechnologie, mit der sich Laserlicht in bis dahin nicht realisierbarer Geschwindigkeit m Helligkeit und Farbe modulieren läßt, sowie eines zum Patent angemeldeten Sensors. Dieser Sensor erkennt Ort, Richtung und Geschwindigkeit, mit der ein Gegenstand in einen Laser-Lichtteppich eintaucht, und macht diese Parameter einer intelligenten Computerauswertung zugänglich. Über eine Lichtschleuse gelangt der Besucher in einen ca. 10 x 5 Meter großen Raum. Die Decke des Raumes wird von einem bläulichen Lichtteppich gebildet, der in 2,50 Meter Höhe flach aufgespannt ist. Taucht der Besucher seine Hand oder einen Gegenstand in die Lichtfläche, wölbt sie sich im Bereich der Berührung für etwa 2 Sekunden nach oben, um sich dann wieder zu glätten. Entlang des vorherigen Schattenbereichs entsteht eine Farbänderung, die ebenfalls wieder abklingt. In Abhängigkeit vom Ort der ,Stimulation' wird ein Ton ausgelöst, dessen Intensität von der Eintauchgeschwindigkeit bestimmt wird und dessen Tonhöhe durch seitliche Bewegung innerhalb der Laserfläche moduliert werden kann. Der Ton klingt parallel zur Farbänderung allmählich wieder ab. Stimulationen der Laserfläche innerhalb eines gewissen Zeitabschnitts werden als zusammenhängend gelernt. Werden z. B. an verschiedenen Stellen gleichzeitig oder kurz hintereinander die Hände in die Laserfläche getaucht, entsteht ein Streifenmuster. Wird nun von den im Laufe der Zeit verblassenden Streifen nur ein einzelner erneut berührt, wird das komplette Muster wieder abgerufen. So entstehen im Laufe der Zeit komplexe Muster und Tonfolgen, die nicht nur durch die Aktivität des Publikums, sondern auch durch dessen Reaktionen auf die sichtbar gewordenen Engramme generiert wurden. (Friedrich Förster")
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