Der Großteil der Virtual-Reality-Systeme stellt für den Teilnehmer keine besonders natürliche oder verbindliche Erfahrung dar. Eines der Probleme besteht darin, daß der Teilnehmer mit Datenhelm und Datenhandschuh komplett verdrahtet werden muß. Zum zweiten gestatten sie dem Teilnehmer üblicherweise nur, sich in eine einfache, eindimensional-lineare Interaktion einzuklinken. Normalerweise kann der Benutzer nur durch einen virtuellen Raum navigieren (wobei sich verändert, was er wahrnimmt), und manchmal kann der Teilnehmer auch selber einfache Manipulationen an virtuellen Objekten vornehmen.

Das Ziel des ,ALIVE'-Systems war es, eine ganz andere Art von Erfahrungen herzustellen. Wir wollten erreichen, daß sich der Teilnehmer in einer sehr viel natürlicheren, unbelasteteren Art und Weise mit vertrauten Bewegungen und ohne störende Ausrüstungsgegenstände mit dem virtuellen Raum auseinandersetzen kann, und haben uns dabei von der Arbeit des Pioniers Myron Krueger inspirieren lassen. Darüber hinaus war es uns wichtig, daß der Benutzer mehr tun konnte, als sich nur durch die künstliche Umwelt zu bewegen und ein paar Handgriffe an virtuellen Objekten vorzunehmen. Wir wollten zeigen, daß es weniger darauf ankommt, wie phantasievoll und schnell die Graphiken sind, damit eine virtuelle Umgebung einladend wirkt, sondern vielmehr darauf, wie interessant und vor allem wie sinnvoll die Interaktionen sind. (Patti Maes)