Schreiben und die Arbeit im Studio bedingen einander wechselweise. Die Ganzheitlichkeit ist dabei nur gewährleistet, wenn beide Elemente zusammenspielen, zum Beispiel beim Hören einer Aufnahme oder einer Aufführung.

So vermittelt das Lesen der Partitur oder das Abhören der Aufnahmekomponenten (Sampler, Festplatte, DAT-Band...) höchstens einen unvollständigen Eindruck des Werks. Unter Rücksichtnahme auf die Einheitlichkeit wurden der elektronische Teil und instrumentale Materialien direkt verknüpft. Im Gegensatz zu den konkreten Klängen kommen alle Transformationen und voraufgezeichneten Klänge aus der Partitur und stehen damit in einer direkten Beziehung zu den Klangelementen des Werks. Die Idee ähnelt einer Spirale. Der elektronische Teil nährt sich aus dem Instrumentalen, was manchmal im elektronischen Chaos hörbar wird. Dieser Grundsatz wird zur ,Conditio sine qua non' beim Gebrauch elektronischer Medien im Einklang mit dem Instrumentalen. Die Klänge, die ich aus voraufgezeichneten Fragmenten entnommen habe, werden - manchmal bis zur Unkenntlichkeit manipuliert - anschließend dem musikalischen Diskurs wieder zugeführt. Dann versuche ich, ihnen spezifische Rollen zuzuweisen: entweder kontrapunktische, rhythmische, auch morphologische oder als Begleitung und zur Hervorhebung der Instrumente. (Jean- François Cavro)