Patrick Ascione (F), geb. 1953, ist seit 1991 Direktor des CAP (Centre d'Art Acousmatique et de Polyphonie Spatiale) in Vierzon. 1991 Mitbegründer der ABSO-Bewegung (Mouvement pour le développement de l'art acousmatique), Arbeit für die Groupe Experimental de Bourges, Arbeitsaufenthalte bei GMEA, GES, GRM, GMVL, IRCAM, CIRM. Mehrere Auftragskompositionen für GRM.

„Suite blanche pour les temps nouveaux" („Weiße Suite für die neuen Zeiten") ist eine akusmatische Suite für die neuen, noch weißen Zeiten des kommenden Jahrtausends, eine Symphonie der Hoffnung für diese neue Ära, für dieses noch unbeschriebene Blatt, das sich uns öffnet. Eine sonore Polychromie von blendendem Weiß, in Form einer Hymne auf das Band gebannt... Das in diesem Werk behandelte Thema ist bewußt lyrisch, es feiert das nahende Jahr 2000. Für mich war dies die Gelegenheit, eine Arbeit zu realisieren, die einem möglichst breiten Publikum zugänglich sein sollte, ohne mich aber dabei in billigen Referenzen und musikalischen Banalitäten zu ergehen und vor allem ohne den Geist, der hinter dieser Ausdrucksform steht, zu verraten. Dies bedeutete auch zwangsläufig, die Grenzen der aktuellen elektroakustischen Musik zu verschieben und zu versuchen, ihr eine breitere Möglichkeit der Wahrnehmung zu verschaffen. In jeder neuen Kunstform scheint es mir sehr schwierig zu sein, jenen Spielraum des Denkens und Handelns abzugrenzen, innerhalb dessen es möglich ist, sich zu entwickeln, ohne sich zu weit zu entfernen oder in einen anderen bzw. bereits existierenden Bereich zu geraten... Aber gleichzeitig erlaubt es diese Auseinandersetzung, die betreffende Disziplin weiterzuentwickeln und zu verfeinern.