ANERKENNUNG
Rituellipses
Stephan Dunkelmann
Stephan Dunkelman (B), geb. 1956; Studium der elektroakustischen Musik (1989) und Musikgeschichte (1990) am Musikkonservatorium Brüssel. Journalist für die französische elektroakustische Zeitschrift „Les Cahiers de l' ACME". Werke: „Signallures", 1991; „Rituellipses", 1993.
„Rituellipses" ist Musik der „Klänge in Bewegung", die von und für Tanz gemacht wurde. Die Klangobjekte, die aus Fragmenten von Mustern konkreter oder Instrumentalmusik bestehen, werden wie von einer zentrifugalen Kraft weitergezogen. Sie folgen mit sich ständig drehenden Bewegungen aufeinander, die nur die Stille unterbrechen kann.
„Wo die Flugbahn des Klanges in einer schwingenden Bewegung oszilliert, die die physikalischen Gesetze der Anziehung repräsentiert" (D. Besson). Diese Studien der Flugbahnkombinationen werden in kurzen Sätzen entwickelt, die abwechselnd lebendig, ruhig, zurückhaltend oder ungehemmt sind. Ein Gleichgewicht wird erreicht, wenn das Ganze multiplizierbar und vollständig, aber noch offen erschien. Die Erinnerung an zwei Filmszenen („Das Opfer" von A. Tarkovski und „The Sun even at Night" von den Brüdern Taviani) begleitete mich bei der Schaffung des Werkes. Die Szenen handeln von den Beziehungen, die jeder von uns mit einem Baum haben kann, dem Gegenstand archaischer Verehrung, der wie der Stein scheinbar Spuren einer verlorenen Weisheit in sich trägt. Die Eindrücke nähren den Geist des Werkes.
Das Grundmaterial besteht aus Schlagzeug (Metall, Holz, PVC), Stimme (Jugendlicher, Frau, Mann), das Blasen eines Blasrohrs, Pfeifen und Gitarre, die in „Chapman Stick" Technik gespielt wird.
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