Erik Mikael Karlsson (S) geb. 1967, studierte Komposition und Computermusik am EMS, unter anderem bei Tamas Ungvary. Karlsson hat mehrere internationale Preise für seine Werke gewonnen, darunter Preise des EBU/UNESCO Rostrum 1992 (ausgewähltes Werk) und 1994 (Empfehlung), zwei erste Preise in den Grands Prix Internationaux in Bourges 1993 und eine Anerkennung beim Prix Ars Electronica 93.

Man kann ein Musikstück nicht einfach in wenigen Worten beschreiben, besonders dann nicht, wenn das Werk mehr als eine Idee als Ausgangspunkt hat. Einige der Kompositionsideen laufen parallel, einige erscheinen fragmentarisch, einige sind miteinander verbunden, andere existieren unabhängig vom Rest. Dialoge und Kontraste, Kontakte und Zurückweisungen vermischen sich zwischen dem Realen und dem Imaginären, wo Gesten, Poesie, Klangfarbe und Akustik ein unaussprechliches Verlangen nach Schönheit schaffen. Der aufmerksame Zuhörer kann auch einige Takte aus Rodgers' und Hart's wunderbarer Melodie „The Lady is a Tramp" finden.

„Interiors and Interplays" wurde am EMS und beim Schwedischen Rundfunk zwischen Februar und Juni 1994 produziert. Das Klangmaterial besteht aus verschiedenen konkreten Teilen, bearbeiteten Sopran- und Tenorstimmen (Schwedischer Rundfunkchor) und aus synthetischem Material, das mit IRCAMs Chant-Programm erzeugt wurde, sowie aus einigen Stücken meiner Berliner Zeit (1992-93). Eine Vielzahl von Klängen wurde mit Software von Paul Pignon bearbeitet (Time Pitch Mapping, Giant Fourier Transform, Running convolution).