ANERKENNUNG
A Lecture on Disturbances in Architecture
Carl Michael von Hausswolff
Egal ob als Komponist, Produzent, Herausgeber, Kurator oder Installationskünstler, Carl Michael von Hausswolff ist schwer in irgendeine konventionelle Kategorie einzuordnen. Sicherlich ist er all dies gewesen, und es scheint, dass diese unklare Identität sein Werk für die Kunstwelt noch interessanter gemacht hat, jedenfalls in der zweiten Hälfte jenes Jahrzehnts, das seit dem Beginn seines Dauerprojekts „The Kingdoms of Elgaland-Vargaland“ vergangen ist.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Leif Elggren hat er in diesem konzeptuellen Werk ein neues Land gegründet. In den zehn Jahren des Bestehens haben 650 Bürger Pass und Verfassung des Landes mitgetragen, und etwa 20 Botschaften und Konsulate wurden in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt eingerichtet. 1995 wurde die erste, einstündige Fassung der Nationalhymne von Carl und Leif bei Ash International (RIP) in London herausgebracht. Seit 1996 hat Hausswolff zahlreiche Stücke komponiert, die nicht die übliche Installation als Quelle verwenden, stattdessen hat er eine persönliche Technik entwickelt, die auf einer Kombination aus Konzept und Intuition basiert und eine ästhetische Oberfläche bar jeder ornamentalen Nutzlosigkeit zeigt.
Im Lauf der 90er Jahre entwickelte er ein Konzept basierend auf den Entdeckungen des schwedischen EVP-Forschers Friedrich Jürgenson. Hier hat von Hausswollf eine audiovisuelle Form etabliert, die dem Publikum erlaubt, Lebensformen innerhalb des Gitterwerks der elektrischen Systeme in zahlreichen Gebäuden zu entdecken. Die sieben Klangstücke von „A Lecture on Disturbances in Architecture“ basieren alle auf diversen klanglichen Problemen, die im Alltagsleben beim Umgang mit einem privaten Haushalt auftreten. Es scheint, dass bei der Konstruktion eines Wohn- oder Lebensraums große Ignoranz herrscht – die Architekten haben scheinbar nicht beachtet, dass Fläche innerhalb eines geschlossenen Raums auch mit Klangvibrationen zu tun hat. Bei der Errichtung von Gebäuden wird Fragen der Frequenz einfach nicht genug Aufmerksam geschenkt.
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