ANERKENNUNG
Sinplex Show
Shinya Yamamoto
Ich habe einmal gemeinsam mit zwei Freunden das älteste Haus Japans besichtigt. Wir saßen untätig auf dem Vorbau des Hauses und beobachteten das vom strohgedeckten Dach herabtropfende Wasser. Die Erinnerung an jenes Bild weckte in mir den Wunsch, Sinplex zu schaffen. Anfänglich war es in Farbe und mit Ton unterlegt, also keineswegs monochrom, aber nach ein paar Bearbeitungsschritten wurde es so, wie es sich jetzt präsentiert.
Im Zuge der Umsetzung des Konzepts habe ich auf Sound und Farbe verzichtet. Das Web hat seine eigene Art, die Schaffung von Werken zu stimulieren, und dazu gehört die Möglichkeit, jederzeit die Arbeit verändern zu können, bis sie dem Bild entspricht, das einem vor Augen schwebt. Man kann unendlich lange Inhalt hinzufügen oder wegnehmen, ohne jemals an den Punkt zu geraten, an dem man sagen muss: Ok, das ist es jetzt. Es kann im Laufe des Prozesses Tausende komplexer Objekte enthalten, aber letztlich besteht der wichtigste Schritt darin, die Arbeit so weit zu vereinfachen, dass alle Elemente adäquat zum Ausdruck gelangen.
Ein Werk existiert nicht nur, damit andere es betrachten, sondern auch, damit ich selbst meinen Spaß daran habe. Ich möchte andern Leuten das zeigen, was mir zu schaffen Freude macht, und das ist das wichtigste Konzept. Es wäre völlig sinnlos, wollte man Dinge herzeigen, die einem selbst beim Betrachten keine Freude bereiten. Indem ich viele Leute meine Arbeit betrachten lasse, kann ich unterschiedliche Ideen und Denkweisen kennen lernen.
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