Stop Motion Studies sind eine Weiterführung meiner Beschäftigung mit dem Erzählerischen. Ich betrachte darin vor allem die Untergrundbahn als Bühne, in der durch digitale Technologie mediatisiert wird. Als eines der lebendigsten und egalitärsten Netzwerke unserer Städte bringt die U-Bahn Menschen mit unterschiedlichstem sozialem und kulturellem Hintergrund in engen Kontakt miteinander. Dieser Prozess spielt eine bedeutende Rolle in der Formung sowohl des Charakters einer Stadt wie unserer eigenen Identität.
Man sagt, daß 90 Prozent der menschlichen Kommunikation nonverbal abläuft. In den Fotos der Stop Motion Studies wird die Körpersprache der Abgebildeten zur Grundsyntax einer Serie Web-gestützer Animationen, die Bewegung, Gestik und Fragen der algorithmischen Montage erforschen. Viele Sequenzen dokumentieren, wie die Betroffenen darauf reagieren, wenn sie von einem Fremden fotografiert werden: Manche lächeln, andere verziehen das Gesicht, wieder andere schauspielern, und einige tun so, als hätten sie nichts bemerkt. Hinter all diesen Reaktionen stehen Annahmen und Unbekannte, die für jede Situation spezifisch sind.