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Prix2003
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Foldings
Tetuzi Akiyama, Toshimura Nakamura , Taku Sugimoto , Mark Wastell


Bei einer im Tokioter Offsite im Januar 2002 mitgeschnittenen Performance führte der Cellist-Gitarrist Mark Wastell gemeinsam mit dem No-Input-Mixer-Spieler Toshimaru Nakamura, mit Taku Sugimoto, der auf einer präparierten akustischen Gitarre spielte, und mit Tetuzi Akiyama am Turntable samt Druckluftreiniger eine Sammlung minimalistischer Micro-Improv-Kompositionen auf, die eine "neue reduktionistische Prozedur" abbilden, die mit ihren kaum vernehmlichen verstreuten Elemente in der klangbewussten Aktivität nach einem hyper-aufmerksamen Zuhören verlangt. Die im Vordergrund stehende Verwendung von weniger lautem Material und Stille stellt eine bewusste Analogie zur Musik und Dynamik des digitalen Zeitalters her, zum Bewusstsein von Pre- und Post-Electronica, Live-Laptop-Processing, zu digitaler Klangkunst und anderen Instrumentalgruppen wie AMM.

Foldings kanalisiert diese Einflüsse erfolgreich in einen nicht-elektronischen Kontext und schafft neue ästhetische Möglichkeiten für kammermusikalische Gruppenaufführungen und Komposition. Die Musik ist auf einem wohl definierten Kontrast zwischen der Anwesenheit und Abwesenheit von Klang aufgebaut, bei dem die winzigsten Gesten Bände sprechen, ohne eine dominante Amplitude aufzuweisen. Wie bei "Still Art" gibt es auch hier eine körperhafte Festigkeit in der Architektur und ein hohes klangliches Bewusstsein. Die Art und Weise, wie diese Musik aufgeführt wird, kann zu sehr stillen oder statischen Musikern führen – es gibt ja sehr wenig zu beobachten –, aber sie dreht sich ausschließlich um eine zurückhaltende Klangsprache mit sorgfältig ausgewählten Spielern und deren "digitalen Ohren".

Wie Morton Feldman sagt: "Jetzt, wo die Dinge so einfach sind, gibt es so viel zu tun."