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Prix2004
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
Parenthèse
Francois Blondeau, Thibault Deloof , Jérémie Droulers , Christophe Stampe


Parenthèse ist ein computeranimierter Kurzfilm und entstand während unserer Studien an der Supinfocom. Der Film beschäftigt sich mit dem Thema der vergehenden Zeit, mit Erinnerungen und der Melancholie der Kindheit. Er ist eine Reise durch Vergangenheit und Gegenwart, durch Traum und Wirklichkeit.

Die Morgendämmerung bricht über die große graue Stadt herein, es regnet, und nach und nach beginnt alles zu leben, ein Strom von Autos ergießt sich in die Straßen, eine Menschenmenge eilt die Gehsteige entlang. Verloren inmitten dieser bewegten Massen bleibt ein Mann vor der Auslage einer Buchhandlung stehen.

„Parenthèse“ heißt sie, „Klammer“. Seinem eigenen Spiegelbild gegenüber, flüchtet er einen Moment in seine eigene Vergangenheit. Orte tauchen vor ihm auf und lassen ihn sich an einen bestimmten Tag seiner Kindheit erinnern. Das alte Klassenzimmer, die Schultafel, Papiere und Tintenflecken werden zu Teilen der Filmbilder und färben seine Erinnerungswelt melancholisch ein. Er wartet auf jemanden, er hofft – aber sie wird nicht mehr kommen. Und schließlich holt ihn die Gegenwart wieder aus seinem Traum heraus. In der großen Stadt ist jetzt alles langsamer geworden, es regnet auch nicht mehr, sondern es schneit.

Wir haben zwei Jahre an diesem Film gearbeitet. Im ersten Jahr entstanden Skript und Drehbuch sowie ein in 2D-animiertes Storyboard, zusätzlich erlernten wir den Umgang mit der Software. Zu Beginn des zweiten Jahres arbeiteten wir dann an einer Rohfassung der CGI-Arbeit. Damals begann auch die Zusammenarbeit an der Soundgestaltung mit Natacha Tertone, die die Musik komponierte. Ihre musikalische Welt hat uns sehr berührt, sie ist gefühlvoll und voller Nostalgie. Rohfassung und Musik wurden dann im Lauf des Jahres ständig verfeinert, bis wir schließlich Klang und Bilder der Endfassung im Art Zoyd Studio abmischten.

Um das Thema „Zeit“ zu entwickeln, haben wir uns bemüht, verschiedene Ansätze zu verwenden, besonders die Zyklen des städtischen Lebens, die Verbindung zwischen Zeit und Beobachtung, der Erinnerung und dem Warten. Wir beschlossen, den Rhythmus des Films entsprechend der Psyche unserer Gestalt aufzubauen, um ein subjektives Gefühl der Zeit zu bekommen. Manche Sequenzen sind schnell, andere wieder langsam, ja, scheinbar in Schwebe – je nachdem, was die Figur gerade fühlt.

Was die grafische Gestaltung angeht, so bezogen wir unsere Inspiration aus Kinderbüchern und verfeinerten den Stil, die minimalistischen Formen und Gestalten, und setzten sanfte Schattierungen und Farbgebung ein, um den Film etwas fröhlicher wirken zu lassen, selbst wenn seine Geschichte eher ein wenig traurig ist. Wir wollten die Stadt kalt und unpersönlich sein lassen, deswegen verwendeten wir überwiegend rechteckige Formen und kalte Farbtöne im Gegensatz zur Traumsequenz, in der die Farben wärmer und die Formen runder sind. In dieser Sequenz setzten wir auch verschiedene Arten von Druckwerken als Hintergründe ein, in Anlehnung und als Erinnerung an jene, die die Kinder in der Schule verwenden.