Anne: Hamburg wurde mit einer Gitarre aufgenommen, und zwar mit dem einzigen Programm, das ich auf meinem Rechner habe – Cakewalk. Das ist ein simpler Mehrspur-Recorder, und mein Experiment bestand darin, dieses Programm „falsch“ zu benutzen: Ich nahm einzelne Akkorde und Gitarrentöne separat auf, einen nach dem anderen, anstatt den gesamten Track durchzuspielen.

Dann schnitt ich diese einzelnen Teile in kleine Stückchen, die ich so lange mit dem Zufallsgenerator bearbeitete, bis ich eine mögliche Logik von Melodien und Rhythmus gefunden hatte. Besonders interessierte mich die Konfrontation zwischen den zufälligen Fehlern, die sich durch diesen Prozess ergaben, und der Kontrolle, die ich über sie hatte. Ich habe also zwei Prozesse einander gegenübergestellt: Klang um Klang aufzunehmen und an präzise Stellen zu platzieren und sie dann zu zerschneiden und ihre Fragmente wie Regentropfen zufällig überallhin zu verteilen, ohne das Ergebnis während der Aktion anzuhören. Der erste Ansatz erinnerte mich an eine klassische Komposition, der zweite eher an zeitgenössisches Schreiben samt seiner Zufälle und Fehler.