ANERKENNUNG
We interrupt your regularly scheduled program
Osman Khan, Daniel Sauter
We interrupt your regularly scheduled program ist eine Medieninstallation, die die sozialen Bedingungen des Fernsehens und unsere Beziehung dazu erforscht. Die Installation möchte die Natur des Fernsehens als solches mit seinen zahlreichen Kanälen, seiner Allgegenwart und seinem ständigen Fluss hinterfragen. Das Fernsehen ist zum dominanten Medium der Massenkommunikation und Unterhaltung geworden. Aber es ist auch zum Ersatz des häuslichen Herds, zum neuen Märchenerzähler geworden, um den sich neue soziale Konstrukte gebildet haben. Es dient als Begleiter, als Beleuchtung und als den Geist betäubende Droge.
Die Installation ist folgendermaßen aufgebaut: Ein Fernseher wird gegen die Wand gestellt, so dass sein flackerndes Glühen von der Wand reflektiert wird und sein Ton im Raum widerhallt. Sein Fernsehsignal wird von einem Computer abgefangen, auf dem eigene Software die Sendung in Echtzeit dahingehend bearbeitet, dass jeder Kader des Fernsehbildes in einen ein Pixel breiten Streifen abgebildet wird; diese Streifen werden in ihrer Reihenfolge nebeneinander angeordnet und auf die Wand neben dem Fernseher projiziert. Kinematografische Schnitte werden als klare vertikale Unterteilungen dargestellt, Zooms auf Kurven abgebildet. Werbung und Musikvideos zeigen sich als vibrierende vertikale Muster und hektische Farbflecken, während Nachrichten zu beruhigenden Studien horizontaler Verwischungen werden. Die Besucher sind eingeladen, über die Fernbedienung zwischen den Kanälen hin- und herzuschalten und dabei die Beziehung zwischen der Sendung, ihrem Klang und der Projektion zu erforschen. Indem der Klang von den erwarteten Bildern abgekoppelt und durch eine abstrahierte Projektion ersetzt wird, bringt das Werk die Aufmerksamkeit der Besucher zum Oszillieren. Wo der Klang des Fernsehers auf die nicht seltene Trivialität des Programms verweist, stellt die Projektion umgekehrt die verführerische Natur der zugehörigen Bildwelt dar. Diese Gegenüberstellung enthüllt die Natur des Fernsehens als gleichzeitig fesselnd und doch banal.
|