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Prix2004
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
1000 Deathclock in Paris
Tatsuo Miyajima, Hajime Tachibana


1000 Deathclock in Paris ist ein Gemeinschaftsprojekt, das auf Deathclock basiert, einem Werk des zeitgenössischen Künstlers Tatsuo Miyajima, für das der Grafikdesigner Hajime Tachibana ein Netzwerk und Interface entwickelt hat.

Die Privatsphäre des Individuums wird heutzutage digital definiert, innerhalb des Rahmens eines extensiven gesellschaftlichen Informationsnetzwerks, ganz in Übereinstimmung mit der globalen Digitalisierung und dem Wachstum einer vernetzten Gesellschaft.

1000 Deathclock in Paris konstruiert ein neues Netzwerk innerhalb des bestehenden, das durch die Handlungen der individuellen Mitwirkenden und nicht durch generelle soziale Kontrolle angetrieben wird. Das Werk wird aus dem Bewusstsein vom „wahren Leben der einzelnen Teilnehmer geformt, sobald diese beginnen, über ihr eigenes Leben nachzudenken, ihre Lebensspanne in Zahlen ausdrücken und ihre eigene Todesuhr danach zu stellen.

Durch die Visualisierung der Gesamtheit all dieser individuellen „Lebenszeiten“ in der Form eines Universums wird Mitwirkenden wie Betrachtern die Gelegenheit geboten, über die „Würde des Lebens“ nachzudenken. Diese Arbeit ist weltweit über ein Online-Netzwerk zugänglich. Sie wird auf einer Website gehostet und besteht aus den Eintrittsdaten der Mitwirkenden, die reflektiert und simultan über das Web weltweit veröffentlicht werden. Die Teilnehmer geben Namen und Geburtsdatum ein und beantworten auf der Website die Frage „Bis zu welchem Datum wollen Sie leben?“. Die eingegebenen Daten werden sofort auf der Website wiedergegeben: als Name, bisher gelebte Zeit (in Zehntelsekunden hochzählend) und verbleibende Lebenszeit (in Zehntelsekunden herunterzählend).

Wer am Ausstellungsort mitwirken möchte, erhält ein RFID*-Tag, das mit einer Selbsteintragungs-Information verbunden ist. Wenn die Mitwirkenden diese persönliche Marke in den am Ausstellungsort installierten Reader eingeben, wird ein neues lokales Netzwerk aufgebaut. Dieses wiederum stellt eine Verbindung zum globalen Netz her und baut Happening-Kunst im Web als Teil der Installation auf.

RFID (Radio Frequency Identification) ist eine neue Sicherheitsund Überwachungstechnik. Dieses kabellose System erlaubt kontaktfreies Lesen von Daten und wird vor allem im Produktionsbereich und in Umgebungen eingesetzt, in denen Strichcode-Etiketten nicht verwendbar sind. Diese kleinen Microchips samt Antenne könnten unsere bisherigen Vorstellungen von Netzwerken verändern.