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Prix2004
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Money Plus
Peter Cho


Money Plus ist eine Software-basierte Arbeit, die im Internet nach „Geld“ sucht, indem sie in Echzeit die Google-Suchmaschine befragt. Die Benutzer können ihre Suche nach Geld durch einen weiteren Begriff modifizieren, z. B. „Geld und der Sinn des Lebens“.

Diese neuen Suchvorgänge erscheinen unmittelbar im neu entworfenen „Web Space“ der Arbeit. Dieses Projekt rekontextualisiert eine einfache Internetsuche als dynamischen typografischen Raum. Money Plus beschäftigt sich mit der Verräumlichung und Interpretation von Informationen aus dem Netz. Der enge Filter, durch den die Arbeit auf das Internet blickt, liefert oft verblüffende Erzählfäden. So schält die Arbeit die weit reichenden, manchmal äußerst gefühlsbetonten und oft respektlosen Bezugnahmen auf die Themen Geld, Reichtum und Macht durch das Internetkollektiv heraus.

Mein Interesse gilt der Kartografie von Informationsräumen. Wenn Borges’ Fabel von der Eins-zu-Eins-Landkarte eines imaginären Königreichs im Internetzeitalter tatsächlich wahr geworden ist, so muss sich die Rolle der Landkarte als allumfassendes Werkzeug zur Darstellung der Totalität einer Region ändern. Um dem Datenüberfluss Sinn abzugewinnen, brauchen wir neue Landkarten – Landkarten, die die Reise erzählerisch und persönlich machen.

Money Plus ist eine Möglichkeit, den Betrachter auf einer subjektiven Route durch den digitalen Informationsraum zu führen. Mich interessieren aber auch die performativen und sozialen Aspekte der Arbeit. Wird Money Plus als Installation präsentiert, müssen die Benutzer ihre Anfragen in das System einbringen. Die Suchbegriffe könnten dann als Repräsentation der kollektiven Psyche der Besucher und die Interaktion als ein gemeinschaftliches Wegfindungsexperiment gesehen werden.