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Prix2004
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
smart X tension
Tonga.Online


2001/02 hat das Projekt Tonga.Online in einer der abgelegensten Gegenden Zimbabwes das erste gemeinschaftsbasierte Internet- und Computerzentrum aufgebaut. Ermutigt durch die Reaktionen, bemüht sich Tonga.Online nun um eine Ausweitung auf andere Dörfer und über den Sambesi hinweg bis nach Sambia.

Das erst vor 50 Jahren durch den Einzug der modernen Technik und die Errichtung des Kariba-Staudamms gewaltsam getrennte Volk der Tonga hat die Chance ergriffen, durch den Einsatz der neuesten Kommunikationstechnologie die Verbindungen innerhalb der Gemeinschaft und mit der Außenwelt wiederherzustellen und zu verbessern. Ein lokales Netzwerk von Telezentren befindet sich nun im Ausbaustadium.

Bei der Ausweitung des Projekts hat sich ein intelligentes, mobiles Gerät namens Alpha Smart als sehr hilfreich erwiesen. Penny Yon und Theophorah Sianyuka, die seit Mai 2004 die Errichtung von zwei weiteren Telezentren in den Dörfern Sianzyundu und Siachilaba aus nächster Nähe begleiten, sammeln mithilfe von Alpha Smarts (und einer Digitalkamera) Nachrichten und digitale Reflexionen über die Auswirkungen der Projekterweiterung und senden sie an die Website www.mulonga.net.

Diese Beiträge richten sich an Beteiligte wie an die allgemeine Öffentlichkeit – von den Schülern von Siachilaba bis zu den Fischern oder Schmugglern des Kariba-Stausees, von den Korbflechterinnen bis zum Motorradboten des Häuptlings und zum kubanischen Doktor im Krankenhaus von Binga – und ergeben so eine sozial intervenierende Plastik.

Abgeschlossen wird das Ganze mit der festlichen Eröffnung der Zentren am 4. und 5. September 2004, bei der Ngoma-Buntibe-Musiker aus der Region Binga und ihre Pendants aus Sambia die modernen Kommunikationsmittel erweitern und die smart X tension des Tonga.Online-Projekts auf ihre Weise feiern werden.

Das erklärte Projektziel ist Zugang für alle. Erreicht werden soll es durch spezielle Schulungsprogramme für die Gemeinschaft und spezielle Kurse für die Beteiligten. Im Besonderen geht es darum:

• Eine Plattform zu schaffen, um das lebendige kulturelle Erbe der Tonga und der Ngoma-Buntibe-Musik darzustellen und durch kulturellen Austausch und (sobald sich durch politische Veränderungen die Sicherheitslage verbessert und das Reisen wieder sicher ist) gemeinschaftsbezogenen Tourismus weiterzuentwickeln.

• Menschen außerhalb Zimbabwes ein besseres Verständnis der Tongakultur und Einblicke in die gegenwärtige Lage in Zimbabwe zu vermitteln.

• Menschen Informationszugang in einer Gegend zu bieten, in der Zeitungen rar und Bibliotheken oder andere Informationsquellen nicht existent sind, in der aber Informationsmangel im Fall von HIV/AIDS lebensbedrohlich sein kann.

• In einer turbulenten historischen Periode Zimbabwes jedem, unabhängig von seiner Rassen-, Stammes- oder Geschlechtszugehörigkeit und seiner religiösen oder politischen Ausrichtung, Zugang zu Informationen zu ermöglichen.

• Menschen, die lange ausgegrenzt und vernachlässigt wurden, IKT für Bildungs-, Informations- und Kommunikationszwecke zugänglich zu machen.

• Lehrern Zugang zu Unterrichtsmaterial aus dem Internet zu verschaffen und damit den drastischen Büchermangel auszugleichen (sowie die Kosten für Reisen, Unterkunft und in fernen Städten zu besorgende teure Bücher zu senken).

• Lernenden aller Altersgruppen eine Computerausbildung zu ermöglichen und ihnen damit bessere Voraussetzungen für den lokalen Arbeitsmarkt und weiterführende Schulen mitzugeben.

• Kunsthandwerkern für ihre schönen traditionellen, mit wenigen erneuerbaren Ressourcen auskommenden Flecht- und Perlenarbeiten Zugang zu internationalen Märkten zu geben.