Mi Vida (übersetzt „Mein Leben“, aber auch „Mein Liebes“) ist ein Klangstück, das auf der Erzählung von einer Autofahrt basiert, die in einem tragischen Unglück endet. Sie ist nicht-linear, das heißt, sie entwickelt sich nicht von einem Anfang zu einem Ende.

Mi Vida wurde aus Klängen komponiert, die alle von Autos stammen (Motoren, Teile, Innengeräusche, Zubehör, Fahrtgeräusche, Unfälle usw.) und fast alle digital bearbeitet wurden. Der Titel ist im Spanischen doppelsinnig und reflektiert die Bedeutung des Autos in unserer Gesellschaft, wo es ja schon für Millionen nachgerade lebenswichtig ist. Außerdem bezieht er sich auf das Lebensende im Auto ebenso wie auf das Leben von jemandem, der das Auto „mi vida“ („mein Liebes“) nennt. Ich habe die Fahrt zwischen dem Start und dem Unfall in verschiedene Momente eingeteilt. Ich habe sozusagen in den einzelnen Klängen gedacht – der laufende Motor, das Alarmsignal, der Aufprall und dergleichen. Zuletzt habe ich das Stück zusammengebaut, ohne die logische Abfolge aus Fahrt und Unfall einzuhalten, vielmehr die einzelnen Momente in einer aus ihrer musikalischen Sequenz und Bearbeitung abgeleiteten Reihenfolge verknüpft.

Verwendet wurden Vor-Ort-Aufnahmen von Autos, die ich vor einigen Jahren gemacht habe, dazu einige Samples, wie der Unfall. Ich habe einen DAT-Recorder für die Aufnahmen eingesetzt und dann die Klänge in den Computer überspielt. Alle Klänge wurden mit diverser Software in einem Laptop bearbeitet.