ANERKENNUNG
Call <--> Response
tEnt
Ein mithilfe von "Physical modeling"-Software entwickeltes Syrinxprogramm simuliert eine Reihe von Zwitscherlauten von (theoretisch möglichen, d. h. auch ausgestorbenen und nie existenten) Vögeln. Erhält der Computer auf seinen "Ruf" eine Antwort von wild lebenden Vögeln, führt die Software ein evolutionäres Lernprogramm aus, mit dem es seine Zwitscherlaute nach und nach modifiziert und verfeinert.
Durch Wiederholung dieses Prozesses kommt es zu einem ganz eigenen Zwiegespräch jenseits der menschlichen Sprache, bei dem sich Computer und Vögel gegenseitig in ihrem Verhalten beeinflussen. Das Experiment sollte die wechselseitigen Veränderungen untersuchen, die durch vokale Kommunikation zwischen verschiedenen unterschiedlich kombinierten Elementen hervorgerufen werden. Um diesen Prozess im Detail zu beobachten, wurden die folgenden drei Experimente durchgeführt.
Experiment 1: B2C (Birds to Computer): Intensives Erlernen vokaler Algorithmen durch den Computer unter Anleitung von vier japanischen Mövchen. Die Computer trainieren durch den Kontakt mit den lebenden Vögeln vokale Algorithmen ein und verfeinern für eine bestimmte Zeit ihre Parameter.
Experiment 2: C2C (Computer to Computer, Installation): Automatische Konversation zwischen acht Computern mit der von den Vögeln erlernten Sprache. Eine bestimmte Zeit wird über Lautsprecher Gezwitscher ausgesandt; danach hört die Stimmgenerierungssoftware auf das mit Mikrofonen aufgefangene Umgebungsfeedback und passt das eigene Gezwitscher nach und nach an die aufgefangenen Ergebnisse an.
Experiment 3: C2B (Computer to Birds): Acht Computer werden in unterschiedlichen Umgebungen aufgestellt, wo sie jeweils mit wild lebenden Vögeln durcheinander rufen. Einige Vögel fliehen vor dem Computergezwitscher, während sich andere um die Geräte scharen (=ökologisches Filtern). Die Vögel, die sich um die Computer scharen, antworten auf sie und kommunizieren mit ihnen, indem sie verschiedene Laute erzeugen. Offenbar finden die Lockrufe des Computers bei ihnen Resonanz.
Supported by: International Media Research Foundation, Japan
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