ANERKENNUNG
steve: The Museum Social Tagging Project
steve: The Museum Social Tagging Project ist eine offene Zusammenarbeit von Museumsfachleuten, Mitgliedern der akademischen Community, Softwareentwicklern und anderen, die im gemeinschaftlichen Indexieren neue Möglichkeiten zur Beschreibung und Erschließung von Museumssammlungen und zur stärkeren Einbeziehung der Besucher sehen. Das Projektteam hat ein streng wissenschaftliches Forschungsprogramm gestartet, um zu untersuchen, wie gemeinschaftliches Indexieren der Museumscommunity und ihren Besuchern am besten zunutze kommen könnte. Als Basis für diese Forschungsarbeit entwickelte das Team eine Suite von Open-Source-Indexierungprogrammen, die frei zugänglich gemacht wurden, und forderte die Museumscommunity auf, mit ihrer Hilfe auf ihren Websites und in ihren Institutionen eine Möglichkeit zur Verschlagwortung anzubieten.
steve: The Museum Social Tagging Project entstand 2005 als Versuch, Probleme von Kunstmuseen mit dem Zugang zu ihren ständig wachsenden Online-Sammlungen zu lösen. Mit den zunehmenden Besucherzahlen, die Museen in ihren Online-Filialen verzeichneten, entdeckten sie auch, wie schwer sich diese Besucher beim Navigieren durch ihre digitalen Sammlungen taten. Das Problem lag zum Teil an der semantischen Kluft, die die - meist durch Kunsthistoriker und andere Experten verfassten - formalen Werkbeschreibungen der Museen von den umgangssprachlichen Suchbegriffen des allgemeinen Publikums trennte. Diese Sprache, die die Spannbreite der Bedürfnisse und Betrachtungsweisen der Nutzer widerspiegelte, existierte in der Sammlungsdokumentation einfach nicht. Das Projektteam wollte die semantische Lücke mithilfe der damals aufkommenden Techniken gemeinschaftlichen Indexierens und der damit entstehenden Folksonomien schließen: Wir wollten die Nutzer in die zeitaufwändige und kostspielige Beschreibung der Sammlungen mit einbeziehen, unsere Dokumentationen um eine multikulturelle, vielleicht sogar mehrsprachige Perspektive erweitern und, wenn irgend möglich, auch Strategien entwickeln, um neue Arten von Nutzern an das Betrachten und Reflektieren von Kunst heranzuführen.
2005 diente ein Forum auf einer in Vancouver abgehaltenen Konferenz über die Museen und das Netz als Planungsgruppe für das nachmalige steve-Projekt. Das von Susan Chun und Michael Jenkins vom Metropolitan Museum of Art (New York) geleitete Forum trug den Titel: "Katalogisierung durch die Menge: ein Vorschlag zur Entwicklung eines Gemeinschaftskatalogisierungsprogramms zur Erfassung von Sachinformationen für Bilder". 2006 bewilligte das US-amerikanische Institute of Museum and Library Services steve aufgrund eines Machbarkeitsbeweises, der Agenda des Vorhabens und der Entwicklung eines Programmprototyps ein zweijähriges Forschungsprojekt. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden Ende 2008 veröffentlicht.
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