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Prix1999
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


GOLDENE NICA
Difference Engine #3
construct, Lynn Hershman


"Difference Engine #3", eine interaktive Multiuser-Skulptur der Amerikanerin Lynn Hershman, reflektiert über Begriffe wie Überwachung, Voyeurismus und digitale Absorption. Die Rauminstallation aus drei Computerstationen lädt den Besucher ein, einen virtuellen Raum zu besuchen. Das Bild des Besuchers wird mit einer ID-Nummer kombiniert und als Avatar für 27 Sekunden durch den virtuellen Raum geschickt. Teilnehmer können via Internet aus verschiedenen Avatars wählen und diesen anstatt der eigenen Person auf die Reise schicken.

"Difference Engine #3" verwendet die Architektur des Medien-Museums des ZKM als dreidimensionale Vorlage und die Museumsbesucher als Interface. Es handelt sich dabei um eine interaktive Multi-User-Skulptur, die sich mit Überwachung, Voyeurismus, digitaler Absorption und der geistigen Transformation des Körpers beschäftigt.

"Difference Engine #3" wurde von Charles Babbages "Difference Engine #1" inspiriert, der allgemein als der erste Computer der Welt angesehen wird und zur Errechnung numerischer Positionen eingesetzt wurde. Dieses Stück hingegen rechnet das aufgenommene Bild und die Position der Be sucher im physischen/virtuellen Raum auf einen anderen physischen Raum um, der diesmal im Medien-Museum des ZKM angesiedelt ist.

Wenn die Besucher sich einer der drei bidirektionalen Browsing-Units (BBU) nähern, werden Avatare "geboren". Die BBUs sind spiegelähnliche Einheiten, die zwischen dem realen und dem virtuellen Raum hin- und herspringen. Eingebaute Quick-Cams bestreichen einen Raum von 180 Grad, um das Abbild (Avatar) der davorstehenden Person zu erfassen. Jeder Avatar bekommt eine Nummer zugeteilt, die den Zeitpunkt der Annäherung des Besuchers (in Sekunden) angibt. Der so numerierte Avatar begibt sich auf eine 27sekündige Reise durch eine 3D-Darstellung des Museums, die in VRML2 erstellt und mit JAVA3 codiert wurde.

Der Avatar begibt sich danach weiter in eine Art Fegefeuer, wo er mit 30 anderen kontinuierlich kreist. Irgendwann werden die Avatare dann permanent im Internet abgelegt, wo sie über ihre Identitätsnummer abgerufen werden können. Online-Besucher wählen einen "eigenen" Avatar als Stellvertreter aus und reisen neben jenen Avataren her, die für die Leute im tatsächlichen Museum geschaffen wurden. Die Online-Besucher können auch Bilder aus dem Museum "einfangen" (sie sehen den Museumsraum durch eine Live-Zuspielung aus der Kamera, die die Menschen im Museum erfaßt): Es gibt auch eine speziell eingerichtete Chat-Line, die den Online-Besuchern die Kommunikation mit den Besuchern im realen Raum erlaubt.

Komponenten

Die physische Installation besteht aus drei Stationen, die "Bidirectional Browsing Units" (BBU) genannt werden. Diese BBUs enthalten eine graphische Darstellung des Museums, dienen als "Spiegel-Verknüpfung" zwischen den "echten" Museumsbesuchern und denen, die virtuell über das Internet zusehen. Der "Spiegel" reflektiert

1. vom Internet in den virtuellen Raum des ZKM-Museums und 2. vom Internet in den Cyberspace. Ein großer LCD-Schirm am Eingang zum Museum beherbergt die Fegefeuer-Bilder, in denen sich die Avatare aufhalten.

Webseite

Eine eigene Webseite umfaßt Informationen über die Projektentwicklung und bietet Einblick in den realen und den virtuellen Raum. Über diese Webseite können die Internet-User die Fotoeinheit der BBUs steuern.