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Prix1998
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Audible Distance
Akitsugu Maebayashi


Ausgerüstet mit einem Kopfdisplay und Sensorsystem betreten drei Personen einen dunklen Raum von 5x5 Metern. In diesem Raum werden ihre Herzschläge in hörbare Impulse umgewandelt, und nur durch diese Signale wird die Position der anderen Personen wahrnehmbar. Die Teilnehmer werden sich des Raumes und des Abstandes zueinander nicht durch die physische Erscheinung oder die Stimme der anderen, sondern durch den sichtbar und hörbar gewordenen virtuellen Raum bewusst. Diese Arbeit erhielt eine Auszeichnung bei der ICC Biennale 1997 in Tokio.

Die Existenz des Wortes „Nähe" belegt, dass wir die Wahrnehmung der Entfernung in menschlichen Beziehungen durch eine Assoziation mit physischer „Distanz" assoziieren. In der Kommunikation spielt der Faktor Distanz eine wichtige Rolle - sowohl physikalisch wie psychologisch. Wir verwenden diesen Parameter jedoch zumeist unbewusst (wir halten einen gewissen Abstand zu jemandem, mit dem wir das erste Mal in Kontakt treten, während der Abstand zu einem Freund von vornherein geringer ist), und es gibt nicht viele Gelegenheiten, unsere Aufmerksamkeit auf dieses Phänomen zu richten.
In dieser Arbeit wird diese unbewusste Distanz zwischen einem selbst und anderen thematisiert, d. h. Veränderungen in der audiovisuellen Wahrnehmung, die zwischen Menschen stattfinden. Wenn eine Gruppe aus drei Besuchern den Ausstellungsraum betritt, so wird ihre „Präsenz" durch einen pulsierenden 3D-Klang, der von ihren Herzschlägen ausgelöst wird, und von einem runden Bereich, der im Rhythmus ihrer Herzschläge flackert, wiedergegeben. Diese Impulsklänge und -bereiche schaffen ihrerseits Phasen unterschiedlicher Klänge und Bilder, die sich manchmal nähern, manchmal überschneiden. In diesem Raum verschwinden Anhaltspunkte wie Stimmen und Körper, auf die wir uns zur Wahrnehmung der Distanz zumeist verlassen. Die Besucher müssen sich auf den „hörbaren Abstand" untereinander verlassen und die Situation zwischen den Mitspielern in einer spielerischen Form realisieren. Die Erfahrung in diesem Raum ist stark auditiv orientiert. Änderungen in der audiovisuellen Wahrnehmung von Entfernung verursachen unvermeidlicherweise eine Verwischung der Grenzen zwischen einem selbst und dem oder den anderen und stellen die schwierige Frage nach dem eigenen Ende und dem Beginn des anderen. Der Besucher muss den Veränderungen lauschen und kann sich so der Beziehung zwischen sich selbst und anderen bewusst werden.