AUSZEICHNUNG
Extrémités lointaines
Hans Tutschku
In seinem Stück "Extremités Lointaines" verarbeitet Tutschku die Klänge großer Städte in Südostasien, die Musik aus Tempeln und Klöstern, aber auch die Lieder der Kinder dieser Städte.
extremités lointaines verwendet Aufnahmen, die ich im Sommer 1997 während einer vierwöchigen Konzerttournee durch Asien gemacht habe. In Singapore, Indonesien, Thailand und auf den Philippinen habe ich die Geräusche der Großstadt, Musik aus Kirchen und Tempeln sowie singende Kinder aufgenommen. Im Studio wurden diese Klänge vorwiegend mit Real-Time-Granularsynthese bearbeitet. Filter und Kreuzsynthese-Algorithmen wurden auf das Klangspektrum angewendet, um einen kontinuierlichen Wechsel zwischen den unterschiedlichen Klangquellen zu erzielen. Das Stück ist in 15 Teile geteilt, die unterschiedliche Orte und Atmosphären beschreiben. Seit vielen Jahren suche ich in meinen elektroakustischen Kompositionen nach der Integration von vokalen und instrumentalen Klängen. In extremités lointaines versuche ich, diese ursprünglichen Quellen auf einer musikalischen Reise durch vier Länder mit ihrem kulturellen Kontext zu verknüpfen. Die Intensität meiner Reiseeindrücke führte zu einer sehr dichten Kompositionsstruktur. Durch die granulare Synthese, die entweder durch in MAX erstellte Kompositionsregeln oder "von Hand" erfolgte - durch "Herumspielen" mit einer Faderbox und Abhören der Ergebnisse - wurden alle Aufnahmen in winzige Teile zerlegt und zu einer Komposition mit vielen neuen Beziehungen zwischen den ursprünglichen Quellen wieder zusammengefügt.
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