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"Das universelle Datenwerk" von Richard Kriesche
Das universelle Datenwerk – datenwerk : mensch ist das aktuelle Projekt des österreichischen Künstlers Richard Kriesche, das in der CODE Exhibition im Brucknerhaus zur Umsetzung kommt. Biogenetische Prozesse und genetische Codes werden als Material künstlerischer Arbeit genutzt.

In Kriesches Projekt erscheint der Mensch als Datenwerk, als kodierte und dekodierbare Gesamtheit. Leben beruht auf einer Anhäufung von Daten: von Genstrukturen, Blutbildern oder der Zusammensetzung physiologischer Stoffe. Diese Dateninformationen werden als optische Bestandteile von Porträts und Bildwelten verwendet. Codes werden zum Material und Inhalt von Kunst.

Das universelle Datenwerk – datenwerk : mensch findet eine konzeptuelle Verbindung zweier Themenstränge der Ars Electronica 2003: Code=Art und Code=Life. Die biogenetische Entschlüsselung des Menschen wird in sinnlich erfahrbare Darstellungen verwandelt. Genfragmente des Künstlers Richard Kriesche wurden sequenziert und als grafische Elemente in ein Gesamtbild eingebettet. Auf der Grundlage der Lebensbausteine ACGT entsteht ein Selbstporträt – eine künstlerische Darstellung von Personen, wie sie persönlicher und intimer nicht sein kann.

Zu seinem künstlerischen Konzept schreibt Kriesche selbst:

"datenwerk : mensch leitet von der erkenntnis, dass der mensch durch die 'natur' der informationen gebildet wird, den universalen auftrag ab, die 'natur' der informationen im sinne des menschen zu bilden. mit diesem anspruch wendet datenwerk : mensch den code der bilder auf die wirklichkeit selbst an. code, verstanden als der verbindliche schlüssel zum verstehen der bilder, wird zur kunst, zum verstehen der wirklichkeit, -welt in sich selbst zu erzeugen, zu verstehen, zu erfahren ...

Richard Kriesche (*1940) war bereits in den 60er Jahren als Dozent im Bereich audiovisueller Medien tätig. Er gründete 1969 den Kunstverein "pool" und 1973 die Mediengalerie für Fotografik, Film und Video "poolerie". In den folgenden Jahren war er an der Gründung verschiedener Labors und Interessenverbände beteiligt. Seit Ende der 80er Jahre übernahm Richard Kriesche mehrere Lehraufträge, darunter an der Technischen Universität Wien und der École supérieure des beaux arts Paris. Kriesche ist in europäischen Kommissionen als unabhängiger Experte tätig. Neben internationalen Einzelausstellungen war Kriesche bereits 1989 und 1994 auf der Ars Electronica vertreten.

CODE Exhibitions im Brucknerhaus ist zu sehen vom 7. bis 11. September, 10:00 – 19:00.


13.6.2003
Ulrike Ritter

© Ars Electronica Linz GmbH, info@aec.at