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Start your Festival!
Am 6. September ist es soweit: Sehen Sie Hologramme wie in "Star Wars", schneiden Sie Videos nach dem Vorbild von "Minority Report" oder lassen Sie schwarze Flüssigkeiten durch die Kraft Ihrer Stimme Form annehmen … Getreu dem Motto "Code – the Language of Our Time" kann man Gesetzmäßigkeiten hinterfragen, Fassaden bewundern und sich unangenehm verfolgen lassen.


Von Cinéma Fabriqué, Justin Manors Videoschnittprogramm, wo Sie ganz wie Tom Cruise Videos in Echtzeit schneiden, über Can you see me now?, einer Straßenjagd, bei der sich reale und virtuelle Welten überlappen, bis zu den nybble-engine-toolZ von Margarete Jahrmann und Max Moswitzer, einem Computerspiel, das sich ständig verändert und bei jedem abgegebenem Schuss eine Friedensmail ans Weiße Haus schickt, ist jede erdenkliche Form der Cyberart vertreten. Und das sind nur einige der im Prix Ars Electronica 2003 prämierten Projekte, die am 6. September im Rahmen des Cyberarts 2003 im O.K – Centrum für Gegenwartskunst vorgestellt werden.

Bei Campus – dieses Jahr Plattform der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich – wird die Wand der Kunsthochschule zur Riesentastatur umgewandelt, die nur von Kletterern bedient werden kann (wodurch der Programmierungsprozess bewusstgemacht und verlangsamt werden soll) – Kinder werden über Lämpchenschalt-Interfaces zu Programmierern (wie es schon der Titel "Mami ich will auch Superalgorithmen …!" auf den Punkt bringt) – SuPerVillainizer von LAN wie-derum ist eine Verschwörungsparabel auf die überhandnehmende Überwachung seit dem 11. September – und eine mit einem Computer verbundene Schreibmaschine zeichnet in sauberen Anschlägen das ASCII-Portrait des Benutzers nach …

Und im Ars Electronica Center selbst feiert Adrian David Cheoks Gulliver’s Box, bei dem sich Besucher als Hologramme betrachten lassen, seinen Einstand; Elevated Space zeigt diverse Ausstellungen im Lift des Centers und macht die Fahrgelegenheit einmal mehr zum Kunstraum, und das Fahren zur räumlichen Kunst. Protrude, Flow von Sachiko Kodama und Minako Takeno ermöglicht Ihnen, mit Stimme und anderen Geräuschen direkten Einfluss auf eine schwarze Flüssigkeit zu nehmen. Code als die Sprache unserer Zeit bedeutet vor allem die Notwendigkeit, dass wir uns einen neuen Blick für die Welt aneignen müssen. Es geht nicht um Verstehen, sondern um Begreifen. Begreifen Sie mit.

Auch am Abend, wenn um 21:00 Uhr die visualisierte Klangwolke über den Donaupark zieht, diesmal gestaltet von Christian Kolonovits und Chris Laska. Das alljährliche Spektakel bildet eine synästhetische Verschmelzung von Musik, Bild, Licht, Projektionen und Feuerwerk, sowie experimentellen und schauspielerischen Elementen – immer wieder ein pompöser Auftakt zur Festivalwoche.

Danach, um 22.30 Uhr, geht es zum login: Ars Electronica im Peter Behrens Haus (Alte Tabakwerke), wo die Medienkunst in Person vertreten und auch virtuell zusammenkommen wird: Digitale Musik, erste Downloads zu den Festivalprojekten und der Testlauf zu den ersten der vorgestellten interaktiven Performances … Halb Festveranstaltung, halb Anregung für die kommenden Tage, wird hier ungezwungen bis zum Open End gefeiert, immer den Anklang von interaktiver Kunst im Ohr.
Nehmen Sie An-Teil und be-greifen Sie die Codes, die hinter dem Augenscheinlichen stehen: von 6. bis 11. September im Großraum Linz. Stellen Sie sich gemeinsam mit den Künstlern die Frage, wo und wie Codes arbeiten, was sie bedeuten und verhüllen, inwiefern man sie bewusst brechen kann – und wie sie mitgeformt werden können. Greifen Sie ein.

10:30 – Cyberarts 2003 Opening / O.K Centrum für Gegenwartskunst
13:30 – Campus Opening / Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung
15:30 – Ars Electronica Center Opening / AEC
21:00 – Visualisierte Klangwolke / Donaupark
22:30 – login: Ars Electronica / Peter Behrens Haus (Alte Tabakwerke)



12.7.2003
Marcus Lust

© Ars Electronica Linz GmbH, info@aec.at