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Ars Electronica 2003: CODE Symposium
Die sieben Panels des CODE-Symposiums, die vom 7. bis 11. September stattfinden, diskutieren die verschiedenen Aspekte des diesjährigen Festivalthemas CODE - The Language of Our Time. Sonntag, 7. September 10:30 bis 13:30: The Meaning of CODE Das erste Panel des diesjährigen Symposiums widmet sich dem Versuch, eine Definition des Begriffs "CODE" zwischen Kunst, Legislative und Biologie festzumachen. Gleichzeitig wird die historische Perspektive von CODE ausgeleuchtet - vom Buch zum Computer, vom Kodex zu Regulationsbestrebungen moderner Regierungen, von klassischen, skript-basierten Computerprogrammen zu evolutionären Algorithmen - dynamische Systeme, die ihre Probleme selbst zu lösen imstande sind. Was verstehen Künstler, Wissenschaftler, Rechtsexperten unter "CODE"? Lässt sich überhaupt eine allgemeingültige Definition des Begriffs festmachen? Der Auftakt zu den CODE Symposien, grundlegende Auseinandersetzung von Begrifflichkeit und Problemstellung des diesjährigen Festivals. Moderation: Gerfried Stocker Teilnehmer: Gerfried Stocker, Friedrich Kittler, Cindy Cohn, Erkki Huhtamo, Peter J. Bentley Sonntag, 7. September 15:00 – 18:00: The Art of Code Welche Auswirkungen hat Digitalität auf die Kunst? Welchen speziellen Charakter weisen Code-basierte künstlerische Arbeiten auf? Und wie zeigt und manifestiert sich dieser "Eigensinn" digitaler Kunst? In welche Richtung transformiert das Arbeiten mit neuen Instrumenten wie Algorithmen oder dynamischen Systemen den künstlerischen Schaffensprozess? Oder ist die Konzentration auf die Basis CODE, der Fokus auf die technologische Transformation von Kunst auf ihre unmittelbare Basis, der falsche Weg und sollte sich die Auseinandersetzung mit Medienkunst auf gesellschaftliche Ansätze - kollaboratives, gesellschaftliches Handeln, das Potenzial konnektiver Schnittstellen - konzentrieren, ohne die es produktives, eigensinniges Tun der Menschen nicht geben kann? Moderation: Roy Ascott Teilnehmer: Giaco Schiesser, Richard Kriesche, John Maeda, Roman Verostko, Casey Reas Montag , 8. September 10:30 - 13:30 Social Code Soziales Handeln ist geprägt durch Codes - mittels Sprache verständigen sich Individuen, kommunizieren die "Interfaces" Menschengesichter. Wenn die neuen, für die Verständigung von technischen Interfaces gedachten Codes unser soziales und kollektives Handeln verändern oder sogar zu Entwicklung neuer Arten sozialer Interaktion beitragen, wie verläuft dann dieser Prozess? Welche Strukturen beeinflussen den sozialen sozialen Wandel? Und inwiefern spielt in diesem Zusammenhang das Design elektronischer Geräte eine Rolle - werden Anwender der neuen Technologien zu passiven Konsumenten oder mündigen Kritikern ihrer Geräte? Die am weitest reichende Frage stellt sich in der gegenwärtigen Situation wohl in der gesamtgesellschaftlichen Sphäre - werden Vernetzung und Mobilität kollektives Handlen ermöglichen oder zu einem Instrument staatlicher Kontrolle und sozialer Kanalisation ausgebaut? Moderation: Derrick de Kerckhove Teilnehmer: Howard Rheingold, Leo Findeisen, Fiona Raby, Hans Peter Schwarz Montag, 8. September 15:00 – 18:00: Collective Creativity Sprache - der Code menschlicher Verständigung - ermöglichte der Menschheit einen Sprung der kollektiven Intelligenz. Wie beeinflussen neue Kommunikationsmöglichkeiten den Austausch von Ideen in und zwischen Gesellschaften? Wie bestimmt Software unsere kollektive Kreativität? Beeinflussen Computerprogramme die Art und Weise, wie wir die Welt sehen, unser Denken? Kann es eine Sprache der kollektiven Intelligenz geben? Und - mehr im Detail - wie werden sich die neuen Ansätze Open Source und Open Standards auf die Weiterentwicklung und den Fortschritt der kollektiven Kreativität auswirken? Moderation: Derrick de Kerckhove Teilnehmer: Pierre Lévy, Florian Cramer, John Warnock, Marc Canter, James McCartney Dienstag, 9. September 10:30 – 13:30: Tangible Code Interaktion ist nicht per se mit dem Vorgang des Programmierens gleichzusetzen, dies jedoch nur im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Praxis von Interaktion, die in den meisten Fällen nur ein mehr oder weniger komplexes Auswahlverfahren darstellt. Wie wird aber Interaktion der Zukunft aussehen, eine Form der Interaktion, die über das bewusste Auswählen einer aus mehreren Möglichkeiten hinausgeht? Und wie wird infolgedessen in Zukunft der Vorgang des Programmierens definiert? Das Grundverständnis von Programmierung könnte künftig mehr sein als ein linearer und von vornherein determinierter Ansatz - es könnte sich dabei eher um einen interaktiven Echtzeit-Prozess handeln! Wird ein solches neues Verständnis einen umsetzbaren und gleichzeitig für Manipulationen und Rekonfigurationen zugänglichen Code - eine Art Echtzeit-Compiling – schaffen? Moderation: Hiroshi Ishii Teilnehmer: Hiroshi Ishii, Joachim Sauter, Oliver Fritz, Scott DeLahunta, Jonathan Norton Mittwoch, 10. September 10:30 – 13:30: Software && Art I Diese Session widmet sich dem Verhältnis von Künstlern zu Software. Im Zuge der Diskussion sollen einige der Voraussetzungen, die der künstlerischen Arbeit mit Software - beziehungsweise Software selbst - zugrund liegen, hinterfragt werden. Was bewegt Künstler dazu, mit Software zu arbeiten, wann und zu welchem Zweck nutzen sie Computerprogramme in ihrer Arbeit? Was zeichnet Software als Instrument künstlerischen Schaffens aus, was macht diese Materie einzigartig und in welcher Beziehung ähnlich oder gleich in seiner Beschaffenheit gegenüber anderen Materialien? Welche Perspektiven (weitere Einsatzgebiete) ergeben sich aus heutiger Sicht für den künstlerischen Einsatz von CODEs? Moderation: Casey Reas Statements: Lia, Laurent Mignonneau Golan Levin / Zachary Lieberman, Alex Galloway, Ben Fry, Christa Sommerer, James McCartney, Sebastian Oschatz Thursday, September 11th 10:30 – 13:30: Software && Art II The consideration of software as an art form evidently raises a number of questions: can any software be considered art and, if not, where do we draw the line between software as art and software as a 'mere' commercial product? In how far is the identity of so-called 'new media art' or digital art defined by its nature as art based on code? What are the aesthetics of software art and how can they be assessed by traditional art-immanent criteria (or should they be at all?). Bei der Beschäftigung mit Software als Kunstform stellen sich unweigerlich eine Reihe von Fragen: Kann Software als Kunst betrachtet werden? Wenn nicht: Wo ziehen wir die Grenze zwischen Softwar als Kunst und Software als "bloßem" kommerziellem Produkt? Inwiefern ist die Identität einer sogenannten Neuen-Medien-Kunst oder digitalen Kunst dadurch definiert, dass es sich um Code-basierte Kunst handelt? Wie kann die Ästhetik von Software-Kunst mittels traditioneller kunstimmanenter Kriterien erfasst werden – oder ist das gar nicht erstrebenswert? Moderation: Christiane Paul Teilnehmer: Christiane Paul, Alexei Shulgin, Olga Goriunova, Christian Hübler, Andreas Broeckmann, Alex McLean, Amy Alexander | ||||||||||
28.7.2003 Wolfgang Bednarzek |
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