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Manfred Nürnberger in der u19-Jury

Sie sind als Juror zur Kategorie u19 eingeladen worden, weil Sie aus dem "Business" kommen und ein guter Teil der Jugendlichen, die beim Jugendwettbewerb des Prix Ars Electornica u19 mitmachen, nicht nur Computergrafik oder Musik machen wollen, sondern auch "Business". Wie beurteilen Sie diese Erwartungen der Jugendlichen in der heutigen Situation?

Manfred Nürnberger: In Hinblick auf die Entwicklung der interaktiven Medien ist es für einen jungen Menschen, der sich intensiv damit beschäftigt, sehr vorteilhaft, wenn er auch über die wirtschaftlichen Hintergründe dieser Medienszene Bescheid weiß. Interaktive Medien entwickeln haben längst ihren reinen Kunst- und Avantgarde-Status abgelegt und sind Teil unseres Alltagslebens geworden. Ich sehe gerade in der Verknüpfung der elektronischen Medien mit Telekommunikation und Informationstechnolgie große Chancen für unsere Talente von heute.

Sie haben im Jahr 2000 das Buch "Matching.net" rausgebracht. Was ist die Grundidee dahinter? Hat die noch immer Gültigkeit?

Manfred Nürnberger: Die Grundidee des Buches ist das Matching-Prinzip, das bedeutet die optimale Verbindung von Nachfrage und Angebot in Echtzeit über interaktive Kommunikationsnetze. Als Protagonisten für den Erfolg des Prinzips nannten mein Co-Autor Christian Eigner und ich schon 2000 die Internet-Ikonen Ebay und Amazon, die vor allem auf Grund ihres Charakters als MatchMaker als die ökonomisch erfolgreichen Fixsterne der interaktiven Medienszene gelten. Das Matching-Prinzip ist somit heute aktueller denn je und wurde nicht zuletzt von der Harvard Business Review als ein Grundprinzip für den Erfolg von E-Commerce-Anwendungen zitiert.

Wie sehen Sie die Entwicklung des Netzes? Wird früher oder später nur mehr der kommerzielle Teil bestehen bleiben?

Manfred Nürnberger: Das Netz hat die Welt nachhaltig verändert. Es wird auch in Zukunft weit über die kommerziellen Teile hinausbestehen. Die Macht des Konsumenten nimmt durch die Möglichkeiten des Netzes enorm zu und wird daher zukünftig auch reale Geschäftsbeziehung außerhalb des Netzes sehr stark beeinflussen. Ich persönlich halte neben dem Informations- und Wissensaustausch vor allem den Kommunikationscharakter des Netzes für enorm wichtig. De facto ist das Netz eine Weiterentwicklung des Telefons hin zu interaktiven Applikationen, wo wir vor allem auf die Kreativität und das Ideen-Potential unser jungen Generation bauen können.

Welche Erwartungen haben Sie die an die eingereichten Arbeiten? Welche Kritierien sollte eine Arbeit erfüllen, damit Sie in Ihren Augen einer Goldenen Nica würdig ist?

Manfred Nürnberger: Am Beginn steht die innovative, kreative Idee, dazu kommt sehr gutes und funktionelles Design als Verpackung und zur Produktion ein solides Handwerkszeug mit den Tools der Neuen Medien. Das wichtigste ist und bleibt jedoch der kreative Ansatz.





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