www.aec.at  
 




   
Pressemeldungen
Ars Electronica Center
Festival Ars Electronica
Prix Ars Electronica
Ars Electronica Futurelab
   
 
 
   


Christopher Ruckerbauer
T: +43.732.7272.38
F: +43.732.7272.638
email:

Robert Bauernhansl
T: +43.732.7272.32
F: +43.732.7272.632
email:
robert.bauernhansl
@aec.at
DOM-Konferenz
   
   
   
   

Topografien des Populismus: Alltag, Medien und die Stadt
2. internationale DOM-Konferenz, 25.-27. März 2004, Kunstuniversität Linz/Ars Electronica Center

Der US-amerikanische Historiker Thomas Frank konstatiert in seinem Buch „One Market under God: Extreme Capitalism, Market Populism, and the End of Economic Democracy“, dass es wahrscheinlich nie zuvor einen so breiten Konsens über die Rolle des Marktes gegeben hat. Seit Jahren ist der marktpopulistische Konsensus ein fester Bestandteil kultur-ökonomischen Handels.

Das Design-Organisation-Media Labor der Kunstuniversität Linz hat diese These als Anlass genommen, um an der 2. Internationalen DOM-Konferenz den Begriff „Populismus“ auf der Ebene des Alltags, der Medien und der Stadt zu erfassen und seine Auswirkungen auf Design, Architektur und Städtebau zu erörtern.

Eine gegenwärtige Betrachtung des Begriffes „Populismus“ und die Art und Weise seines Gebrauchs legt nahe, dass es sich hierbei neben der politische Dimension vor allem um eine Art handelt, wie sich verschiedene Interessensformationen zu einer umworbenen Öffentlichkeit in Beziehung setzen. Der Begriff formuliert somit, wie sich das öffentliche Bewusstsein bildet bzw. wie auf seine Bildung Einfluss genommen wird. In diesem Zusammenhang ist nun interessant festzustellen, wie heute populistische Mittel in den unterschiedlichen gestalterischen, architektonischen oder städtebaulichen Bemühungen um das „was Menschen möchten“ zur Anwendung kommen. Zwei Mittel lassen sich hierbei klar identifizieren, die jeweils unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen:

Die Strategie der Antizipation, wobei entweder auf ästhetischer oder operativer Ebene ein Konsens mit einer Öffentlichkeit angestrebt wird. Bei der ästhetischen Annäherung wird lediglich ein vermutetes öffentliches Empfinden ohne Beteiligung der Menschen in despotischer Manier zum Ausdruck gebracht (Architektur für, jedoch ohne den Menschen). Bei der operativen Annäherung wird in paternalistischer Art und Weise versucht, Konzepte unter Einbindung zukünftiger Nutzer oder Bewohner zu entwickeln (Architektur mit den Menschen).

Die Strategie der Mobilisierung, in der eine zumal unzureichend informierte Mehrheitsmeinung systematisch in Regie genommen wird. Das Ziel dieser Strategie ist es, eine Öffentlichkeit – das „Volk“, die „einfachen Leute“ – für eine Architektur, z.B. im Entstehungsprozess von großen Kulturbauten, zu gewinnen.

In beiden Strategien wird den Medien eine besondere Rolle zuteil, da sie – gewollt oder ungewollt – zum Instrument der wechselseitigen Verständigung und Interessens-koordination avancieren. Die Konferenz gliedert sich daher in drei Teile:

1.     Populismus und Alltag (1. Tag)
2.     Populismus und Medien (2. Tag)
3.     Populismus und Architektur (3. Tag)


Rückfragehinweis:

Mag. Siglinde Lang
PR & Kommunikation/Kunstuniversität Linz
Hauptplatz 8
4010 Linz, Austria
Tel.: 0043/732/7898-286
Fax: 0043/732/7898-264
Email: siglinde.lang@ufg.ac.at




© Ars Electronica Linz GmbH, info@aec.at