Das Werk besteht aus ungewöhnlichen, passiven elektronischen Einzelteilen, die aus Industrieabfällen stammen sowie aus Verstärkern, die weggeworfenen Radio- und Transistorgeräten entnommen wurden; diese Teile sind alle in einem einzigen, gegossenen Plastikgehäuse untergebracht. Da ja bei jeder Aufführung des Stücks die vielfältigen Aspekte des Modells präsentiert werden sollen, leiten die verbalen Anweisungen den Darsteller zu einer ständigen Erneuerung und Änderung der Stromkreise an. Daher sind die einzelnen Teile und Verstärker so montiert, daß ihre Anschluß- und Verbindungsklemmen leicht zugänglich sind und in einer bestimmten Anordnung miteinander verbunden werden können; dabei werden Drähte mit Farbcodes benützt.
Die einzelnen Teile und Verstärker wurden nicht nur auf Grund ihrer elektronischen Eigenschaften ausgewählt, sondern auch nach optischen Aspekten. Sie wurden so montiert, daß sie für alle sichtbar sind, um so einen Brennpunkt im Aufführungsprozeß darzustellen und gleichzeitig die Modell-ldee zu demonstrieren.
Wenn sich jemand, so wie ich, mit elektronischem Schaltungsdesign beschäftigt, beginnt er Orte aufzusuchen, sogenannte "Überschuß-Orte", in denen elektronisches Ausschußmaterial verwahrt wird, das weder von der Industrie noch dem Militär noch benötigt wird. Oft findet man in verstaubten Regalen elektronische Teile, die nur noch im weitesten Sinne zu identifizieren sind. Solche Teile haben normalerweise genügend Verbindungsklemmen, so daß man davon ausgehen könnte, daß ihre ursprüngliche Funktion relativ komplex war, und - vielleicht, weil diese Funktion ein Geheimnis bleibt - dabei kosten sie gewöhnlich zwischen 25 und 75 Cents. Aus einer einfachen Faszination heraus, und aus dem Unwillen, an guten Geschäften vorbeizulaufen, machte ich es mir zur Gewohnheit, diese Teile zu sammeln. Von der Theorie ausgehend, daß man vielleicht mit einer ähnlich unbefangenen Einstellung klangproduzierende Schaltungen bzw. Objekte zu Konzertzwecken entwickeln könnte, habe ich eine technische Grundausrüstung gesucht und gesammelt für die Gestaltung komplexer Oszillatoren, die dazu benutzt werden können - gewollt oder zufällig -, eine Welt von Klängen zu produzieren, die gleichermaßen an "natürliche" und auch "elektronische", also künstliche Klänge erinnern. "Star Networks At The Singing Point" ist das Resultat einer Verbindung dieser Technik mit meiner Sammlung merkwürdiger Komponenten.
(Aus einem Interview über "Imaginative Landschaft", KPFK-FM, März 1979)