Christina Kubisch arbeitet seit Jahren mit Klangräumen, die auf magnetischen Induktionsfeldern basieren. Ihre Installationen nehmen immer Bezug auf eine spezielle Raumsituation, sei es im Freien (Wälder, Gärten, Plätze, Meeresstrand), sei es in - meist nicht für Konzertsituationen vorgesehenen - Innenräumen (Schiffswerften, Türme, Schlösser, Fabriken, Kellergewölben etc.). Ihre neuesten Arbeiten sind Licht-Klang-Räume, in denen sich der Besucher frei bewegen kann. Über ein Netz von elektrischen Kabeln werden verschiedene Klangwege im Raum verteilt und - mit Hilfe eines dafür speziell entwickelten kabellosen Kopfhörers - vom Hörer individuell wahrgenommen. Jede Bewegung, jeder neue Standpunkt, ergibt eine andersartige Kombination der musikalischen Programme - wie bei einem Mixer, dessen Kanäle einzeln oder gemeinsam ständig verändernde Variationen von vorgegebenen Klängen erzeugen können.
Durch die Verwendung von Blacklight-Lampen, deren Licht nur von weißem Material reflektiert wird, wird auch die räumliche Begrenzung aufgehoben. Lichtpunkte formen geometrische Strukturen in der Dunkelheit, signalisieren Klangbahnen, bilden einen imaginären Raum im Raum, in dem jeder mit seinem "inneren" Ohr eigene Klangwelten entdecken kann.