Hinter der computeranimierten Tür findet die
"Direktübertragung" dessen statt, was draußen, dort, von
wo der Betrachter kommt, passiert. Gleichzeitig zeigt das Fenster in derselben
Großbildprojektion eine bereits vergangene Situation: zeitgeraffte,
montierte Videoaufnahmen (Nacht, gleicher Kamerawinkel). Scheinbar ist der
Betrachter Meister der Zentralperspektive: Er löst über Sensoren das
Öffnen der Projektionstüre aus. Der Laufsteg kippt ihn direkt in das
projizierte Ereignis. Wie kann beim gleichen Blick hinaus gleichzeitig Tag und
Nacht wahrgenommen werden, wie kann ein kontinuierlicher Bewegungsablauf in der
Realebene und die Verschiebung der Bewegung in eine andere Zeitebene aus der
gleichen Aussicht, aus dem gleichen Raum stattfinden.
Die
Scheinarchitektur, seit Renaissance, Barock, Manierismus, ein traditionelles
Element der Kunst, wird medienspezifisch avanciert. Die Medien als
Verdoppelungsmaschinen steigern den Realismus, das trompel'oeil durch das
bewegte Bild und die Miteinbeziehung des Betrachters.