Agnes Meyer-Brandis – THE BIG PICTURE https://ars.electronica.art/thebigpicture/de Festival Ars Electronica 2012 Mon, 27 Jun 2022 14:23:03 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Cyberarts 2012 https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/cyberarts-2012/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/cyberarts-2012/#comments Wed, 08 Aug 2012 09:58:15 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=269 Do/Thu 30. 8. – Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 21:00
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 23:00
So/Sun 2. 9. – Sa/Sat 6. 10. 10:00 – 21:00
OK im OÖ Kulturquartier]]>
Do/Thu 30. 8. 19:00 Opening
Do/Thu 30. 8. – Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 21:00
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 23:00
So/Sun 2. 9. – Sa/Sat 6. 10. 10:00 – 21:00
OK im OÖ Kulturquartier

Der Prix Ars Electronica ist der weltweit höchstdotierte und in sieben Kategorien ausgeschriebene Preis für digitale Kunst. Mit der Ausstellung CyberArts 2012 zeigt das Festival preisgekrönte Arbeiten aus den Bereichen Hybrid Art, Interactive Art, Digital Musics & Sound Art sowie Computer Animation. Außerdem wird auch die Arbeit des Gewinners des Prix Ars Electronica Collide@CERN Residency Award präsentiert.

bacterial radio

Joe Davis (US)
Golden Nica Hybrid Art

Joe Davis (US) ist den Idealen der Aufklärung und des nach breitem Wissen strebenden Künstlers verpflichtet. Sein 2011 mit Hilfe von Molekularbiotechnologie aus einem Schaltkreis und zwei Bakterienkulturen entwickeltes Bacterial Radio ermutigt dazu, das heute für alle verfügbare Wissen auf eigene Faust zu nutzen. Und zwar dazu, sich von der Industrie unabhängig zu machen und die uns meist so fremden Technologien in unserem Alltag zu verstehen und selbst souverän anzuwenden.

Memopol-2

Timo Toots (EE)
Golden Nica Interactive Art

Timo Toots führt mit der Installation Memopol-2 eindrucksvoll vor Augen, was die Verknüpfung von Datenbanken für jede/n von uns heißt. Nach dem Einlesen eines Identifikationsdokuments wie einem Personalausweis trägt Memopol-2 aus nationalen wie internationalen Datenbanken und aus dem Internet Informationen über die/den Inhaber/in zusammen. Diese werden dann auf einem großen Display gezeigt und enthüllen, was alles über uns in Erfahrung gebracht werden kann.

Rear Window Loop

Jeff Desom (LU)
Golden Nica Computer Animation

Alfred Hitchcocks Das Fenster zum Hof (1953) ist ein vor allem wegen seiner Maßstäbe setzenden Kameraeinstellungen tausendfach analysierter Filmklassiker. Nie zuvor aber waren diese berühmten Bilder in einem Zeitraffervideo zu sehen. Der ausschließlich auf Originalfilmmaterial basierende Rear Window Loop verdichtet Hitchcocks Meisterwerk zu drei atemberaubenden Minuten, akribisch montiert und lediglich mit After Effects und Photoshop bearbeitet.

The Free Universal Construction Kit

Golan Levin (US), Shawn Sims (US)
Award of Distinction Hybrid Art

Das Grassroots-Projekt Free Universal Construction Kit ist ein Sortiment von Adapterstücken, die eine totale Kombinierbareit zehn bekannter Spielzeugbaukästen von Lego bis Fischertechnik ermöglichen – und damit eine Provokation der Herstellerindustrie. Die Bauteile können bei verschiedenen Internet-Tauschbörsen gratis in Form von 3D-Modellen heruntergeladen und mithilfe persönlicher Fertigungsgeräte wie dem Open-Source-3D-Drucker Makerbot selbst hergestellt werden.

MOON GOOSE ANALOGUE: Lunar Migration Bird Facility

Agnes Meyer-Brandis (DE)
Award of Distinction Hybrid Art

Agnes Meyer-Brandis (DE), die in ihren Arbeiten stets Poesie und Wissenschaft verbindet, knüpft hier an Bischof Francis Godwins Erzählung The Man in the Moone (1603) über ein von Gänsen gezogenes Mondreisegefährt an. Und zwar indem sie elf dieser Vögel großgezogen, ihnen Astronautennamen gegeben und auf sich als Gänsemutter geprägt hat. Anschließend hat sie mit ihnen das Fliegen trainiert, Expeditionen unternommen und sie in einem Mond-„Analog“ – einem den Mond nachbildenden Lebensraum, wie ihn auch Astronauten zum Training nutzen – untergebracht.

Solar Sinter Project

Markus Kayser (DE)
Award of Distinction Interactive Art

In der Wüste gibt es (Sonnen)Energie und Rohstoff (Sand) im Überfluss. Markus Keyser (DE) verbindet natürliche Energie und natürliches Material mit ausgefeilter Fertigungstechnik, um Glasobjekte mit einem 3-D-Druckverfahren herzustellen.

It’s a jungle in here

Isobel Knowles (AU), Van Sowerwine (AU) with Matthew Gingold (AU)
Award of Distinction Interactive Art

Teils Psychodrama, teils Multimediawunder, erkundet It’s a jungle in here auf verblüffende Weise die fragilen Regeln unseres öffentlichen Lebens. Eine pittoreske Schaubude bietet zwei NutzerInnen Platz, die hier einen Stop-Motion-Trickfilm mit Papierfiguren sehen. Zwei dieser Figuren tragen die mit einer Webcam aufgenommen Gesichter der beiden TeilnehmerInnen, die in drei interaktive Geschichten über persönliche Entgleisungen und Aggression in einem Vorstadtzug verwickelt werden.

#tweetscapes – a HEAVYLISTENING experience

Tarik Barri (NL), Anselm Venezian Nehls (DE)

#tweetscapes der UdK-Studenten Barri (NL) und Nehls (DE) verwandelt alle in deutscher Sprache versendeten Twitter-Nachrichten in abstrakte Klänge – als Echtzeitsonifikation der Vorgänge in der deutschen Twitter-Szene sowie als interaktive und kollektive Komposition der deutschsprachigen Twitter-NutzerInnen. Die Tweets werden nach einem genau festgelegten Regelwerk vertont; für jedes potenzielle Thema wird algorithmisch ein eigener charakteristischer Sound kreiert.

The Body is a Big Place

Peta Clancy (AU), Helen Pynor (AU)
Honorary Mention Hybrid Art

Als großformatiges Biokunstwerk untersucht The Body is a Big Place mit Videoprojektionen, einer Perfusionsapparatur für entnommene Herzen und einer akustisch aktiven Wasserlandschaft den Prozess einer Organtransplantation wie auch den Prozess des Grenzübergangs im Graubereich zwischen Leben und Tod.

2.6g 329m/s

Jailia Essaidi (NL)
Honorary Mention Hybrid Art

2.6g 329m/s sind das Gewicht und die Geschwindigkeit einer Kleinkaliberpatrone, denen eine kugelsichere Weste standhalten muss. Weil organisch erzeugte Spinnenfäden stärker als Stahl sind, müssten sie ebenfalls eine Kugel abprallen lassen – richtige Verwebung vorausgesetzt.
Jailia Essaidi (NL) macht darauf die Feuerprobe: mit einem Mischgewebe aus Spinnenfäden und menschlicher Haut, die sie von transgenen Ziegen gewonnen hat.

The Great Work of the Metal Lover

Adam Brown (US)
Honorary Mention Hybrid Art

The Great Work of the Metal Lover ist eine zwischen Kunst, Wissenschaft und Alchemie liegende Arbeit. Mit modernen mikrobiologischen Verfahren versucht sie eine Neuinterpretation der Elementumwandlung. Dabei wird durch die Verbindung eines hochspezialisierten metalltoleranten Bakteriums mit einer künstlichen Atmosphäre, die in einen maßgeschneiderten alchemistischen Bioreaktor eingeschlossen ist, Gold erzeugt.

Searching for the Ubiquitous Genetically Engineered Machine

ArtScienceBangalore (IN)
Honorary Mention Hybrid Art

In der synthetischen Biologie werden Biobausteine als Abstraktionen oder Vorlagen zur Herstellung von standardisierten und funktionalen Lebendteilen eingesetzt. Searching for the Ubiquitous Genetically Engineered Machine zeigt eine alternative Anwendungsmöglichkeit von Biobausteinen, nämlich bei der Untersuchung von Bodenproben auf die enthaltene Artenvielfalt hin.
Damit stellt ArtScienceBangalore (IN) allen Interessierten ein frei zugängliches Werkzeug für individuelles Engagement in der BürgerInnenwissenschaft zur Verfügung.

Ideogenetic Machine

Nova Jiang (NZ)
Honorary Mention Interactive Art

Durch diese interaktiven Installation finden sich die NutzerInnen als ProtagonistInnen in einem Comic-Strip wieder. Ein Algorithmus wandelt live aufgenommene Fotoporträts in eine Strichzeichnung um; mithilfe von Gesichtserkennung werden automatisch leere Sprechblasen eingesetzt. Nach einer Reihe von Regeln, die den Kompositionsentscheidungen eines menschlichen Comic-Zeichners nachempfunden sind, erzeugt die Software sich nie wiederholende Kompositionen. Die NutzerInnen können sich den fertigen Comic als PDF mailen und die leeren Sprechblasen zu Hause mit einem selbst erdachten Dialog füllen.

Dream Water Wonderland

Hörner/Antlfinger (DE)
Honorary Mention Hybrid Art

In Deutschland sind zwei Atomwirtschaftsstandorte zum Inbegriff für das Ende der technischen Machbarkeitsfantasien geworden: der nie in Betrieb genommene schnelle Brüter in Kalkar und das atomare Endlager Asse II. Die aus zwei Plexiglaskuben mit einem Plattenspieler aus den 1970er Jahren sowie einer audiovisuellen Arbeit bestehende Installation Dream Water Wonderland bezieht sich darauf und überführt das Erbe der Nuklearindustrie in eine Traumwelt.

Occupy George

Ivan Cash (US), Andy Dao (US)
Honorary Mention Interactive Art

Occupy George bringt mit faktenbasierten Infografiken bestempelte US-Dollar-Noten in Umlauf, um die Öffentlichkeit Schein für Schein über Amerikas horrende wirtschaftliche Ungleichheit und die weiter denn je auseinander klaffende Schere zwischen arm und reich zu informieren.

MAQUILA REGION 4

Amor Munoz (MX)
Honorary Mention Hybrid Art

Die Maquila Región 4 (MR4) ist eine Wanderfabrik, die durch die Armutsregionen Mexikos zieht. Sie stellt ArbeiterInnen zum US-amerikanischen Mindestlohn ein (7 Dollar pro Stunde im Gegensatz zu den in Mexiko üblichen 60 Cent). In der MR4 sticken sie elektronische Schaltpläne aus leitfähigem Garn und versehen diese mit einem Code. Wird dieser Code z. B. mit einem Smartphone decodiert, erscheint eine Website mit der Produktionsgeschichte. Sie enthält u. a. den Namen der herstellenden ArbeiterIn/des Arbeiters oder der Arbeiterin sowie Ort, Datum und Dauer der Herstellung. Außerdem bietet sie Raum zur Selbstdarstellung etwa in Form von Widmungen und Videos.

Cross Coordinates (MX-US)

Ivan Abreu (MX)
Honorary Mention Interactive Art

Um das fragile Gleichgewicht des Lebens an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze geht es in diesem anspruchsvollen Spiel für zwei, das mit einer ungewohnten Dynamik imponiert. Gewinnen kann nur, wer die Zusammenarbeit und den Ausgleich mit dem Gegenüber sucht. Gespielt wurde mit einer speziellen Wasserwaage, die es in Balance zu bringen galt. Nach einer Pionierphase u. a. in einer Ausstellung wurde das Spiel online fortgesetzt.

ADM8

RYBN (FR)
Honorary Mention Interactive Art

Am 6. Mai 2010 um 14:40 Uhr fiel der Dow-Jones-Index durch Fehlberechnungen des automatisierten Hochfrequenzhandels in weniger als 20 Minuten um 900 Punkte. Der Verlust wurde auf eine Billion Dollar geschätzt. Um die Finanzwelt auf dem Feld ihrer neuesten und komplexesten Entwicklungen anzugreifen, hat RYBN.ORG einen eigenen Trading-Roboter in Gestalt eines Open-Source-Programms zum Investieren und Spekulieren auf den Finanzmärkten konstruiert. Dieses autonome Programm kann direkt auf dem Markt Orders platzieren, Aktien ein- und verkaufen sowie bevorstehende Marktbewegungen voraussagen.

Energy Parasites

Eric Paulos (US)
Honorary Mention Interactive Art

Diese handgefertigten Objekte erlauben das eigennützige Abzapfen kleiner Energiemengen an verschiedenen Stellen im öffentlichen Raum. Ohne sich für die Herkunft oder Eigentümerschaft der Energie zu interessieren, leiten diese Artefakte die gewonnene Energie auf verschiedene Weise um oder speichern sie für den späteren Verbrauch. Zugleich schädlich und nützlich, stellen sie Auffassungen der Eigentümerschaft von Energie infrage.

Protei

Protei (UK)
Honorary Mention Hybrid Art

Als Flotte von Segeldronen zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung befindet sich Protei gerade im Aufbau. Der Anspruch der MacherInnen-Alianz ist die Entwicklung eines kostengünstigen Open-Source-Vehikels, das halbautonom gegen den Wind segelt und die mit dem Wind treibenden Ölschlieren einfängt. Es soll hurrikanfest, selbstaufrichtend, aufblasbar, unzerstörbar, billig und leicht herzustellen sein, damit es im Krisenfall rasch zum Einsatz gebracht werden kann.

UN RESEAU TRANSLUCIDE

Prue Lang (AU)
Honorary Mention Hybrid Art

Mit diesem ersten zu hundert Prozent energieautarken Bühnenstück werden gewohnte Formen der Theaterproduktion neu überdacht. Smarte Kostüme ermöglichen es, die Energie der TänzerInnen während der Aufführung gleichsam zu ernten. Dazu verwendet die Produktion Geräte zur Umwandlung der kinetischen Energie der Tanzbewegungen in Strom, mit denen die Tonanlage gespeist wird.
Die Beleuchtung wird von den TänzerInnen selbst über ein Fahrrad mit Energie versorgt.
Nach jeder Aufführung gibt es eine öffentliche Diskussion über nachhaltige Entwicklung und die Frage einer möglichen Leitfunktion der Kunst für kreative Innovation.

Crackle-canvas #1

Tom Verbruggen (NL)
Honorary Mention Digital Musics & Sound Art

Als Crackle-canvas bezeichnet Tom Verbruggen (NL) ein Bild, das Klang erzeugt. Jedes seiner Kunstwerke besteht aus einer Platine, Lautsprechern, Drehreglern, Schaltern, Holzrahmen sowie Leinwand und hat seinen ganz eigenen Klangcharakter. Über Kabel kann es auch mit anderen Bildern verbunden werden und auf diese reagieren. Crackle-canvas wird dem Publikum im Rahmen einer Performance präsentiert, nach der Gelegenheit ist, selbst mit den Bildern zu spielen.

Game Border

Jun Fujiki (JP)
Honorary Mention Hybrid Art

Game Border ist ein herausfordernders Spiel. Es vermittelt das Gefühl, von einem Spielgerät zum nächsten springen und so die Grenzen der Hardware überwinden zu können. Zudem fordert es die/den Spieler/in dazu heraus, die verschiedenen Spiele möglichst nahtlos miteinander zu verbinden. Dabei gilt es nicht nur physische Grenzen zu überwinden, sondern auch gesellschaftliche und solche der Wahrnehmung.

BETWEEN | YOU | AND | ME

Anke Eckardt (DE)
Honorary Mention Digital Musics & Sound Art

Klang förmlich wie eine Skulptur zu modellieren ist die Grundidee, die Anke Eckardt (DE) inspirierte. Between | You | And | Me ist eine Wand von Sound und Licht, die einen architektonischen Raum definiert. Zwei dünne Lichtmembrane bilden einen sichtbaren Rahmen, der mit Klang gefüllt ist. Über extrem gerichtete Lautsprecher sind Klangtexturen zerbrechenden Glases zu hören. Wahrzunehmen ist all das jedoch nur, wenn die/der Besucher/in sich der Wand nähert und mit ihr interagiert.

Versuch unter Kreisen

Julius von Bismarck (DE)

Wer den Raum betrittt, in dem der Versuch unter Kreisen von Collide@CERN-Preisträger von Bismarck (DE) installiert ist, bemerkt zunächst nichts Ungewöhnliches – bis plötzlich etwas in Bewegung gerät. Die Hängelampen im Raum beginnen zuerst langsam und dann immer stärker zu schwingen, als würde das Gebäude schwanken. Jedes Licht folgt einer bestimmten Choreografie. Die mathematisch berechneten zyklischen Bewegungen dabei sind von Wellenmustern inspiriert.

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THE BIG PICTURE – Symposium https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-symposium/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-symposium/#comments Wed, 08 Aug 2012 08:14:20 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=559 Brucknerhaus, Mittlerer Saal
Sa/Sat 1. 9. 10:30 – 17:30
Lentos Kunstmuseum Linz
So/Sun 2. 9. 10:30 – 17:15
Brucknerhaus, Mittlerer Saal
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Das diesjährige Symposiumsprogramm versucht die gewohnten Trennungen in Genres und Disziplinen möglichst aufzuheben, um so dem Thema und der vorgeschlagenen Pluralität von Sichtweisen und Blickwinkeln Rechnung zu tragen. Aus diesem Grund werden auch die Präsentationen der Prix-PreisträgerInnen nicht nur im üblichen Rahmen des Prixforums stattfinden, sondern zum Teil in den Ablauf des Themensymposiums integriert.

Die Erörterung der wissenschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Aspekte des Festivalthemas prägt den Ablauf der drei Symposiumstage, begleitet von einer Reihe von Sonderkonferenzen, die mit ihren spezifischen Fragestellungen das Festivalprogramm ergänzen.

Aus lizenzrechtlichen Gründen stehen nicht alle Vorträge auf Youtube zur Verfügung.

THE BIG PICTURE Symposium auf Deutsch

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THE BIG PICTURE Symposium auf Englisch

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Overview Effect

Adam Bly (CA) hat mit seinem Team von SEED Magazine aus New York die Eröffnungssession zusammengestellt. Ausgangspunkt ist der sprichwörtlich gewordenen Overview-Effekt, den die ersten massenmedialen Bilder unseres Planeten aus dem Weltraum gesehen ausgelöst haben. Es geht es um die Rolle der Bildmedien in der Prägung und Verbreitung von Weltbildern und um die Frage mit welchen Visualisierungstechniken wir die komplexen Zusammenhange unserer Zeit verstehen, abbilden und vermitteln können.

Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 13:00
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

10:00 – 10:15 Gerfried Stocker (AT)
10:15 – 10:40 Adam Bly (CA)
10:40 – 11:00 Johan Bollen (BE/US)
11:00 – 11:20 Manuel Lima (PT/US)
11:20 – 11:30 Break
11:30 – 11:50 Paola Antonelli (IT/US)
11:50 – 12:10 Golan Levin (US)
12:10 – 12:40 Panel
12:40 – 13:00 Discussion
Moderated by Adam Bly (CA)

Adam Bly (CA) ist Gründer und Geschäftsführer des Onlinewissenschaftsmagazins Seed sowie Initiator der Datenvisualisierungsplattform Visualizing.org. Mit Vorträgen und Präsentationen war Bly bis dato Gast u. a. des World Economic Forum, des MoMA, der Royal Society und der Harvard University.

Johan Bollen (BE/US) hat experimentelle Psychologie studiert und lehrt an der Indiana University School of Informatics and Computing. Datamining, digitale Bibliotheken, Infometrik sowie lernfähige Informationssystemarchitekturen sind seine Arbeitsgebiete.

Manuel Lima (PT/US) arbeitet für Microsoft Bing, initiierte VisualComplexity.com zur Kartierung komplexer Netzwerke und ist Fellow der Royal Society of Arts. Vor seinem Engagement bei Microsoft arbeitete er u. a. für Nokia und Siemens. Lima ist einer der führenden Experten für die Visualisierung von Informationen.

Paola Antonelli (IT/US) ist Kuratorin am Museum of Modern Art in New York und eine der weltweit führenden ExpertInnen für Gegenwartsarchitektur und -design. Sie hat zahlreiche Ausstellungen wie Workspheres und SAFE gestaltet, Bücher über Design verfasst und Designgeschichte an der UCLA und in Harvard unterrichtet.

Golan Levin (US) gestaltet Artefakte und Ereignisse, die neue Formen des Ausdrucks von Reaktionen untersuchen. In seiner Arbeit konzentriert er sich auf die Gestaltung von Systemen zur simultanen Erzeugung, Veränderung und Darstellung von Bild und Klang. Levin lehrt und forscht an der Carnegie Mellon University. Er ist Award-of-Distinction-Preisträger des Prix Ars Electronica 2012 in der Kategorie Hybrid Art.

Mapping the World

Der Nachmittag steht unter dem Titel Mapping the World. Den Auftakt macht der Philosoph Thomas Macho (AT), mit einem grundlegenden kulturgeschichtlichen Blick auf die Bilder, die wir uns von der Welt machen. Gänzlich neue Weltbilder im wörtlichen Sinn sind danach das Thema von Lisa Kaltenegger (AT), die als Astronomin an der Entdeckung und Vermessung von Exoplaneten arbeitet. Den Blick zurück auf unseren Planeten lenkt das Projekt Tsunagari, das Mahoro Uchida (JP) am Miraikan, dem großen japanischen Sciencecenter leitet. Sie präsentiert dieses spektakuläre Visualisierungs- und Vermittlungsprojekt gemeinsam mit dem Architekten Hajime Narukawa (JP), der die Idee von Buckminster Fullers Dymaxion konsequent weiterentwickelt hat. Die Welt nicht als einen großen Zusammenhang, sondern als Mosaik zahlloser subjektiver Blicke zeigt das mittlerweile jährlich stattfindende globale Filmprojekt One Day on Earth, das uns dessen Initiatoren Brandon Litman (US) und Kyle Ruddick (US) als Abschluss des ersten Symposiumstages vorstellen.

Fr/Fri 31. 8. 15:00 – 17:30
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

15:00 – 15:30 Thomas Macho (AT/DE)
15:30 – 15:50 Lisa Kaltenegger (AT)
15:50 – 16:30 Hajime Narukawa, Maholo Uchida (JP)
16:30 – 16:45 Break
16:45 – 17:15 Brandon Litman, Kyle Ruddick (US)
17:15 – 17:30 Discussion
Moderated by Ariane Koek (UK/CH)

Thomas Macho (AT/DE) studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Pädagogik und hat seit 1993 den Lehrstuhl für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin inne. Er ist Gastprofessor unter anderem an der Kunstuniversität Linz und Mitglied zahlreicher Forschungsgruppen und -gesellschaften.

Lisa Kaltenegger (AT) ist Astrophysikerin und Astronomin. Sie erforscht extrasolare Planeten, insbesondere deren Atmosphäre und sucht nach Indikatoren für extraterrestrische Lebensformen. Kaltenegger arbeitet u. a. am MPIA Heidelberg und lehrt am Harvard Astrophysics Department.

Hajime Narukawa (JP) ist ein u. a. beim Salon de Printemps Prize ausgezeichneter Architekt, der sich seit Mitte der 1990er-Jahre mit geometrischer Theorie auseinandersetzt. Er arbeitete an der Arnhem Academy of Architecture, dann bei Sasaki Structural Consultants und gründete 2009 AuthaGraph.

Maholo Uchida (JP) ist Kuratorin und Ausstellungsentwicklerin am Miraikan, dem National Museum of Emerging Science and Innovation. Diese Institution ist ein Wissenschaftsmuseum neuen Zuschnitts. Mit der Präsentation und Vermittlung bahnbrechender wissenschaftlicher Arbeiten und pionierhafter Technologien hat es sich zum Ziel gesetzt, die menschliche Kultur zu bereichern.

Brandon Litman und Kyle Ruddick (US) sind die Initiatoren bzw. der Regisseur (Ruddick) und Produzent (Litman) von One Day on Earth – einem Film, der zugleich globale Medienbewegung und globale Community ist. Mit 70 NGO-Partnern wie der UNO realisiert, ist One Day on Earth der erste Film der Menschheitsgeschichte, der kollaborativ von rund 19.000 Mitwirkenden in allen Ländern der Erde gedreht wurde.

Ariane Koek (UK/CH) war über 20 Jahre als vielfach ausgezeichnete Produzentin für BBC TV und BBC Radio sowie als Leiterin der Arvon Foundation for Creative Writing tätig. Seit 2010 ist sie am CERN für das International Arts-Development-Programm verantwortlich.

Science & Art I

Am Samstag wandert das Symposium vom Brucknerhaus in das Lentos. Ein idealer Ort um die Rollenverteilung von Kunst und Wissenschaft und die tatsächlichen Möglichkeiten bzw. Grenzen ihrer Zusammenarbeit zu diskutieren. Der Wissenschaftler Geoge Church (US) und der Künstler Joe Davis (US), kongeniale Grenzüberschreiter in ihren jeweiligen Disziplinen, präsentieren ihre Positionen und Arbeiten im Bereich der neuen Biotechnologien und werden danach in einer Gesprächsrunde gemeinsam mit dem Kurator und Bio-Art-Experten Jens Hauser (DE) sowie dem CERN-Physiker Michael Doser (AT) die Theorie und Praxis der Zusammenarbeit von Kunst und Wissenschaft diskutieren.

Anschließend stellt Gabriele Lohmann (DE) die Rolle der neuen bildgebenden Methoden in der Gehirnforschung vor und vermittelt uns eine Vorstellung davon, welch enormes Potenzial die neuesten Erkenntnisse der Neurosciences haben, unser Menschenbild zu verändern.

Sa/Sat 1. 9. 10:30 – 13:00
Lentos Kunstmuseum Linz

10:30 – 11:00 George Church (US)
11:00 – 11:30 Joe Davis (US)
11:30 – 11:50 George Church (US), Joe Davis (US), Jens Hauser (DE/FR)
11:50 – 12:00 Break
12:00 – 12:20 Hiroshi Ishiguro (JP)
12:20 – 12:45 Gabriele Lohmann (DE)
12:45 – 13:00 Discussion
Moderated by Michael Doser (AT/CH)

George Church (US) hat einen Lehrstuhl für Genetik an der Harvard Medical School inne und leitet das Center for Computational Genetics. 1984 gelang ihm die erste Genomentschlüsselung, der zahlreiche weitere bahnbrechende Entdeckungen und Softwareentwicklungen auf dem Gebiet der Gentechnik und der synthetischen Biologie folgten.

Joe Davis (US) ist Künstler, Forscher und Wissenschaftler, der u. a. am Department of Biology am MIT arbeitet. Er hat sich intensiv mit Molekularbiologie und Bioinformatik befasst, Gendatenbanken erstellt, neue biologische Kunstformen entwickelt und zahlreiche nicht kategorisierbare Arbeiten zwischen Kunst und Wissenschaft realisiert. Für Bacterial Radio erhielt er die Goldene Nica Hybrid Art 2012.

Jens Hauser (DE/FR) lebt und arbeitet als Autor, Kulturpublizist sowie Kurator von Ausstellungen wie Synth-ethic (Wien, 2011) und Fingerprints… (Berlin, 2011/München, 2012) in Paris. Seit Langem beschäftigt er sich mit den Interaktionen zwischen Kunst und Technologie und genreübergreifender kontextueller Ästhetik. Er war Jurymitglied des Prix Ars Electronica in der Kategorie Hybrid Art.

Hiroshi Ishiguro (JP) ist Wissenschaftler und Künstler. Er leitet das Intelligent Robotics Laboratory am Department of Adaptive Machine Systems der Universität Osaka und war bereits mehrfach mit aufsehenerregenden Roboterarbeiten und -inszenierungen wie seinem maschinellen Doppelgänger Geminoid H-1 und zuletzt dem Android-Human Theater (2011) bei der Ars Electronica zu Gast.

Gabriele Lohmann (DE) studierte Mathematik, mathematische Logik und Philosophie und entwickelt(e) neue Analysemethoden von Bilddaten – zunächst von Satellitenbildern der Erde für kartografische Anwendungen am Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt und seit 1995 auf dem Gebiet der Hirnforschung am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Michael Doser (AT/CH) ist Teilchenpyhsiker und arbeitet im CERN. Er befasst sich seit 1983 mit Antimaterie. 2002 gelang ihm zusammen mit KollegInnen die Herstellung kalter Atome aus Antiwasserstoff. Zurzeit leitet er das AEGIS-Experiment.

Science & Art II

Am Nachmittag vertieft sich die Kunst-Wissenschafts-Diskussion – insbesondere über die Frage, ob Kunst über die Interpretation der wissenschaftlich induzierten Weltbilder hinaus auch selbst in vergleichbarer Weise neue Konzepte über unsere Welt und ihre Wirkzusammenhänge entwerfen und propagieren kann.

Julius von Bismarck (DE) – der erste Artist des neuen Residence-Programms von CERN und Ars Electronica – wird seine Arbeit und seine Erfahrungen präsentieren und anschließend in einer Gesprächsrunde mit James Wells (US), seinem wissenschafltichen Mentor bei diesem Residence-Programm, und Ariane Koek (UK), der ‚Kunstbeauftragten‘ des CERN, sowie dem CERN-Physiker Michael Doser als Moderator vertiefen.
Das breite Spektrum, in dem künstlerisches Arbeiten Position zu wissenschaftlichen Fragestellungen bezieht, prägt den weiteren Verlauf des Nachmittags. In den Werkpräsentationen von PreisträgerInnenarbeiten aus den Kategorien Hybrid Art und Interactive Art zeigt sich abermals, wie spannend aber auch wie relevant solche Arbeiten über den engeren Bereich der Kunst hinaus sein können.

Sa/Sat 1. 9. 15:00 – 17:30
Lentos Kunstmuseum Linz

15:00 – 15:20 Julius von Bismarck (DE)
15:20 – 15:45 Julius von Bismarck (DE), Ariane Koek (UK/CH), James Wells (US)
15:45 – 16:05 Jo Thomas (UK)
16:05 – 16:25 Agnes Meyer-Brandis (DE)
16:25 – 16:40 Break
16:40 – 17:30 Isobel Knowles & Van Sowerwine (AU), Timo Toots (EE)
Moderated by Michael Doser (AT/CH)

Julius von Bismarck (DE) ist Collide@CERN-Preisträger 2012. Er lebt und arbeitet in Berlin, wo er am Institut für Raumexperimente studierte. Davor absolvierte er das MFA-Programm am Hunter College in New York. Für seinen Image Fulgarator gewann er 2008 die Goldene Nica des Prix Ars Electronica.

James Wells (US) ist theoretischer Physiker und gehört zum wissenschaftlichen Stab am CERN. Der mehrfach preisgekrönte Wissenschaftler war davor u. a. Professor an der University of Michigan, an der University of California sowie am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg.

Jo Thomas (UK) ist Musikerin mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in London. Ihre mithilfe von Multikanalsystemen produzierten Stücke, in denen sie mit Microsounds, reinem Ton und Störimpulsen arbeitet, setzen sich musikalisch mit der Polarität von Scheitern und Erfolg auseinander. Sie erhielt die Goldene Nica Digital Musics & Sound Art des Prix Ars Electronica 2012.

Agnes Meyer-Brandis (DE) bewegt sich in ihren weltweit gezeigten Arbeiten zwischen Bildhauerei und Medienkunst an der Grenze von Kunst und Wissenschaft, wobei sie sich speziell für den Zwischenbereich zwischen Faktum und Fiktion interessiert. Sie erhielt einen Award of Distinction Hybrid Art beim Prix Ars Electronica 2012.

Isobel Knowles (AU) verwendet in ihrer künstlerischen Arbeit vor allem die Technik der Animation, die sie in Installationen, Filmen, Musikvideos und Auftragsarbeiten einsetzt. Beim Prix Ars Electronica 2012 erhielt sie einen Award of Distinction in der Kategorie Interactive Arts.

Van Sowerwine (AU) ist Medienkünstlerin und in den Bereichen Animation, Installation und Interaktion tätig. Seit vielen Jahren arbeitet sie gemeinsam mit Isobel Knowles (AU) an international gezeigten Stop-Motion-Animationen und interaktiven Installationen. Beim Prix Ars Electronica 2012 erhielt sie einen Award of Distinction in der Kategorie Interactive Art.

Timo Toots (EE) studierte Computerwissenschaft und Fotografie. Seit 2005 realisiert er interaktive Kunstprojekte, die Entwicklungen der (Informations)Gesellschaft analysieren, kommentieren oder reflektieren. Darüber hinaus arbeitet er auch an Projekten zum öffentlichen Raum. Er erhielt die Goldene Nica Interactive Art des Prix Ars Electronica 2012.

Everyday Rebellion/Prix Forum II – Digital Communities

So/Sun 2. 9. 10:30 – 17:15
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

Das umfassende Crossmedia-Projekt Everyday Rebellion der Brüder Riahi (AT) gibt dem dritten Symposiumstag Namen und Rahmen. Als Web-2.0-Plattform samt in Entstehung befindlichem (Kino-)Dokumentarfilm ist ihre Arbeit ein Sammelporträt mutiger Menschen, die weltweit gewaltfreien politischen Widerstand leisten – und zugleich eine Hommage an sie.

Nach der Präsentation von Arash und Arman Riahi kommen verschiedene und mehrfach für ihr Engagement vom Prix Ars Electronica gewürdigte Everyday Rebels zu Wort. Sie sind AktivistInnen und KünstlerInnen, die sich kreativ und ganz konkret in so unterschiedlichen Ländern wie Syrien, China und den USA für demokratische Meinungs- und Gestaltungsfreiheit einsetzen. Und zwar mit künstlerischen Mitteln ebenso wie mit technischen und juristischen.

10:30 – 11:00 Leila Nachawati (ES)
11:00 – 11:30 Arash T. Riahi, Arman T. Riahi (AT)
11:30 – 11:50 Sherien Al-Hayek (US)
11:50 – 12:00 Break
12:00 – 12:20 Hexie Farm (CN)
12:20 – 12:40 Agnes Aistleitner (AT)
12:40 – 13:00 Discussion
15:00 – 15:20 Mathias Jud, Christoph Wachter (CH)
15:20 – 15:40 James Burke (UK)
15:40 – 15:45 Discussion
15:45 – 16:00 Break
16:00 – 16:20 Shawn Sims (US)
16:20 – 16:40 Sebastian Pichelhofer (AT), Oscar Spierenburg (NL)
16:40 – 17:15 Discussion

Leila Nachawati (ES) ist eine spanisch-syrische Bloggerin, Kommunikationsstrategin und Menschenrechtsaktivistin. Sie schreibt u. a. für Al-Jazeera, Global Voices und Periodismo Humano. Beim Prix Ars Electronica 2012 war sie Jurorin in der Kategorie Digital Communities.

Arash T. Riahi (AT) ist als Gründer von Golden Girls Filmproduktion nicht nur Filmproduzent, sondern auch Autor und Regisseur etlicher preisgekrönter Dokumentar- und Experimentalfilme, Musikvideos und Werbespots. Zu seinen Arbeiten zählen u. a. Exile Family Movie und For a moment, freedom sowie die Projekt- und Kommunikationsplattform Everyday Rebellion rund um gewaltfreien politischen Widerstand.

Arman T. Riahi (AT) ist seit 2005 Autor und Regisseur von ORF-Fernsehproduktionen wie der Sendung ohne Namen und Sunshine Airlines sowie der Dokumentationsreihe Momentum des Red Bull Media House. 2011 gestaltete er mit Schwarzkopf seinen ersten dokumentarischen Kinofilm. Mit seinem Bruder Arash initiierte er die Plattform Everyday Rebellion.

Sherien Al-Hayek (US) gehört zur Gruppe Syrian people know their way. Hinter ihr stehen syrische und syrischstämmige Kulturschaffender, die die Bemühungen ihrer Landsleute um einen demokratischen Wandel in Syrien mit künstlerischem Engagement in verschiedenen Social-Media-Plattformen unterstützen. Al-Hayek betreibt den arabisch-englischsprachigen Blog Tabasher/Charcoals.

Hexie Farm (CN) ist freischaffender Cartoonist und steckt hinter der gleichnamigen Serie politischer Cartoons gegen Zensur und Staatspropaganda in China. Das Internet nutzt er zur anonymen Veröffentlichung seiner Arbeiten; seine Online-Kampagne Dark Glasses.Portrait wurde mit dem Prix Ars Electronica Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities ausgezeichnet.

Agnes Aistleitner (AT), 1993 in Oberösterreich geboren, schloss 2012 die HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz ab. Mit ihrem 15minütigen Video state of revolution (Goldene Nica u19), das sie auf eigene Faust in Ägypten drehte, wurde sie mit der Goldenen Nica u19 – CREATE YOUR WORLD 2012 ausgezeichnet.

Mathias Jud und Christoph Wachter (CH) arbeiten seit dem Jahr 2000 gemeinsam an offenen, partizipatorischen Community-Projekten, für die sie verschiedentlich mit Preisen ausgezeichnet worden sind; so etwa mit [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant. Ihr Projekt qaul.net verwirklicht ein redundantes, offenes Kommunikationsprinzip, in dem WLAN-fähige Computer und Mobile-Devices unabhängig von Internet und Mobilfunk direkt ein spontanes Netz bilden.

James Burke (UK) ist als Experte für Interaction Design und User Experience Teil der niederländischen P2P Foundation, die mit dem im [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant 2011 ausgezeichneten Choke Point Project der Frage nachgeht, wer das Internet eigentlich kontrolliert bzw. kontrollieren kann.

Shawn Sims (US) ist Gründer und Leiter des Synaptic Lab, das nach neuen Technologieanwendungen im Bereich der Form sucht. Der Absolvent der Pratt Institute School of Architecture und des Computational Design Lab an der Carnegie Mellon University beschäftigt sich gegenwärtig u. a. mit Robotik und avancierten digitalen Gestaltungs- und Produktionsmethoden. Er ist Träger eines Award of Distinction in der Kategorie Hybrid Art des Prix Ars Electronica 2012.

Sebastian Pichelhofer (AT) ist Leiter des Projekts Apertus Open Source Cinema, das mit einem Prix Ars Electronica 2012 Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities ausgezeichnet wurde. Apertus ist eine offene Plattform von FilmemacherInnen mit rund 15 Kernmitgliedern und weiteren 100 Beteiligten. Ihr Ziel ist es, eine leistungsfähige Filmkamera auf Open-Source-Basis zu entwickeln, die den hohen Ansprüchen der Community-Mitglieder gerecht wird.

Oscar Spierenburg (NL) ist Maler und Filmemacher. Die Idee des Apertus Open Source Cinema (Prix Ars Electronica 2012 Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities) geht auf ihn zurück; Spierenburg war es, der die weltweite Community der EntwicklerInnen gründete. Er lebt in Belgien und arbeitet an seinem ersten abendfüllenden Spielfilm.

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https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-symposium/feed/ 30
Prix Ars Electronica 2012 https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/prix-ars-electronica-2012/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/prix-ars-electronica-2012/#comments Wed, 08 Aug 2012 08:12:11 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=720 Lentos Kunstmuseum Linz, Auditorium
So/Sun 2. 9. 10:30 – 17:30
Brucknerhaus, Mittlerer Saal
So/Sun 2. 9. 11:00 – 12:30
Ars Electronica Center, Seminarraum
Mo/Mon 3. 9. 11:30 – 13:30
Brucknerhaus, Großer Saal]]>
Der Prix Ars Electronica ist seit 1987 Seismograf für aktuelle Innovationen an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Wissenschaft und damit wichtiges Trendbarometer der digitalen Künste. Mit 3.674 eingereichten Projekten aus 72 Ländern unterstreicht der Prix Ars Electronica einmal mehr seinen Stellenwert als wichtiger Indikator im dynamischen Umfeld der Cyberarts. Folgende sieben Kategorien sind im Rahmen des Prix Ars Electronica 2012 ausgeschrieben worden: Computer Animation/Film/VFX, Digital Communities, Digital Musics & Sound Art, Hybrid Art, Interactive Art, [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant und u19 – CREATE YOUR WORLD.

Allesamt spiegeln sie die fortschreitende Diversifizierung digitaler Medienkunst, aber auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Prix Ars Electronica wider. Internationale und hochkarätig besetzte Fachjurys haben über die Vergabe von 6 Goldene Nicas, 12 Auszeichnungen, 1 [the next idea] Grant und 72 Anerkennungen entschieden.

Es ergehen 117.500 Euro Preisgeld an die GewinnerInnen. Darüber hinaus ist in diesem Jahr erstmals der Prix Ars Electronica Collide@CERN Award vergeben worden, das neue von CERN und Ars Electronica ins Leben gerufene Artist-in-Residence-Programm.

Prix Forum I – Hybrid Art

is part of the THE BIG PICTURE – Symposium
Sa/Sat 1. 9. 10:30 – 13:00
Lentos Kunstmuseum Linz, Auditorium

The prize winners in the Hybrid Art category

Joe Davis (US) – bacterial radio / Golden Nica
Agnes Meyer-Brandis (DE) – MOON GOOSE ANALOGUE: Lunar Migration Bird Facility / Award of Distinction
Golan Levin (US), Shawn Sims (US) – The Free Universal Construction Kit / Award of Distinction

Prix Forum II – Interactive Art

is part of THE BIG PICTURE – Symposium on Saturday afternoon
Sa/Sat 1. 9. 15:00 – 17:30
Lentos Kunstmuseum Linz, Auditorium

The prize winners in the Interactive Art category

Timo Toots (EE) – Memopol-2 / Golden Nica
Markus Kayser (DE) – Solar Sinter Project / Award of Distinction
Isobel Knowles (AU), Van Sowerwine (AU) with Matthew Gingold (AU) – It’s a jungle in here / Award of Distinction

Prix Forum III – Digital Communities

is part of the Everyday Rebellion Conference
So/Sun 2. 9. 10:30 – 17:30
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

The prize winners in the Digital Communities category

Syrian people know their way: http://sha3b3aref.blogspot.com / Golden Nica
Dark Glasses.Portrait: http://ichenguangcheng.blogspot.com / Award of Distinction
Apertus Open Source Cinema: http://www.apertus.org / Award of Distinction

Prix Forum IV – Computer Animation

So/Sun 2. 9. 11:00 – 12:30
Ars Electronica Center, Seminarraum

The prize winners in the Computer Animation category

Jeff Desom (LU) – Rear Window Loop / Golden Nica
Weta Digital (NZ) – Rise of the Planet of the Apes / Award of Distinction
Evan Viera (US) – Caldera / Award of Distinction
Participants of the Forum
Christine Schöpf (AT)
Jeff Desom (LU)
Evan Viera (US)

Prix Forum V – Digital Musics

is part of the Ars Electronica Music Day
Mo/Mon 3. 9. 11:30 – 13:30
Brucknerhaus, Großer Saal

The prize winners in the Digital Musics & Sound Art category

Jo Thomas (UK) – Crystal Sounds of a Synchrotron / Golden Nica
Tarik Barri (NL), Anselm Venezian Nehls (DE) – #tweetscapes – a HEAVYLISTENING experience / Award of Distinction
Cheng Xu (CN) – scape-sequenser / Award of Distinction

Participants of the Forum
Martin Supper (DE) – Member of the Jury
Jo Thomas (UK)
Tarik Barri (NL), Anselm Venezian Nehls (DE)
Cheng Xu (CN)

Prix Forum u19 – CREATE YOUR WORLD

Fr/ Fri 31. 8. 13:30 – 15:00
u19 – CREATE YOUR WORLD-Festivalstadt

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https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/prix-ars-electronica-2012/feed/ 1
THE BIG PICTURE – Symposium – Science & Art II / Prix Forum II – Interactive Art https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/06/the-big-picture-symposium-science-art-ii/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/06/the-big-picture-symposium-science-art-ii/#comments Mon, 06 Aug 2012 08:56:04 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=568 Lentos Kunstmuseum Linz]]> Am Nachmittag vertieft sich die Kunst-Wissenschafts-Diskussion – insbesondere über die Frage, ob Kunst über die Interpretation der wissenschaftlich induzierten Weltbilder hinaus auch selbst in vergleichbarer Weise neue Konzepte über unsere Welt und ihre Wirkzusammenhänge entwerfen und propagieren kann.

Julius von Bismarck (DE) – der erste Artist des neuen Residence-Programms von CERN und Ars Electronica – wird seine Arbeit und seine Erfahrungen präsentieren und anschließend in einer Gesprächsrunde mit James Wells (US), seinem wissenschafltichen Mentor bei diesem Residence-Programm, und Ariane Koek (UK), der ‚Kunstbeauftragten‘ des CERN, sowie dem CERN-Physiker Michael Doser als Moderator vertiefen.

Das breite Spektrum, in dem künstlerisches Arbeiten Position zu wissenschaftlichen Fragestellungen bezieht, prägt den weiteren Verlauf des Nachmittags. In den Werkpräsentationen von PreisträgerInnenarbeiten aus den Kategorien Hybrid Art und Interactive Art zeigt sich abermals, wie spannend aber auch wie relevant solche Arbeiten über den engeren Bereich der Kunst hinaus sein können.

Sa/Sat 1. 9. 15:00 – 17:30
Lentos Kunstmuseum Linz

15:00 – 15:20 Julius von Bismarck (DE)
15:20 – 15:45 Julius von Bismarck (DE), Ariane Koek (UK/CH), James Wells (US)
15:45 – 16:05 Jo Thomas (UK)
16:05 – 16:25 Agnes Meyer-Brandis (DE)
16:25 – 16:40 Break
16:40 – 17:30 Isobel Knowles & Van Sowerwine (AU), Timo Toots (EE)
Moderated by Michael Doser (AT/CH)

Julius von Bismarck (DE) ist Collide@CERN-Preisträger 2012. Er lebt und arbeitet in Berlin, wo er am Institut für Raumexperimente studierte. Davor absolvierte er das MFA-Programm am Hunter College in New York. Für seinen Image Fulgarator gewann er 2008 die Goldene Nica des Prix Ars Electronica.

James Wells (US) ist theoretischer Physiker und gehört zum wissenschaftlichen Stab am CERN. Der mehrfach preisgekrönte Wissenschaftler war davor u. a. Professor an der University of Michigan, an der University of California sowie am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg.

Jo Thomas (UK) ist Musikerin mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in London. Ihre mithilfe von Multikanalsystemen produzierten Stücke, in denen sie mit Microsounds, reinem Ton und Störimpulsen arbeitet, setzen sich musikalisch mit der Polarität von Scheitern und Erfolg auseinander. Sie erhielt die Goldene Nica Digital Musics & Sound Art des Prix Ars Electronica 2012.

Agnes Meyer-Brandis (DE) bewegt sich in ihren weltweit gezeigten Arbeiten zwischen Bildhauerei und Medienkunst an der Grenze von Kunst und Wissenschaft, wobei sie sich speziell für den Zwischenbereich zwischen Faktum und Fiktion interessiert. Sie erhielt einen Award of Distinction Hybrid Art beim Prix Ars Electronica 2012.

Isobel Knowles (AU) verwendet in ihrer künstlerischen Arbeit vor allem die Technik der Animation, die sie in Installationen, Filmen, Musikvideos und Auftragsarbeiten einsetzt. Beim Prix Ars Electronica 2012 erhielt sie einen Award of Distinction in der Kategorie Interactive Arts.

Van Sowerwine (AU) ist Medienkünstlerin und in den Bereichen Animation, Installation und Interaktion tätig. Seit vielen Jahren arbeitet sie gemeinsam mit Isobel Knowles (AU) an international gezeigten Stop-Motion-Animationen und interaktiven Installationen. Beim Prix Ars Electronica 2012 erhielt sie einen Award of Distinction in der Kategorie Interactive Art.

Timo Toots (EE) studierte Computerwissenschaft und Fotografie. Seit 2005 realisiert er interaktive Kunstprojekte, die Entwicklungen der (Informations)Gesellschaft analysieren, kommentieren oder reflektieren. Darüber hinaus arbeitet er auch an Projekten zum öffentlichen Raum. Er erhielt die Goldene Nica Interactive Art des Prix Ars Electronica 2012.

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https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/06/the-big-picture-symposium-science-art-ii/feed/ 2