Buddha on the Beach

KünstlerInnen aus Taiwan
DO 4.9.-MO 8.9.2014, 10:00-21:00
Akademisches Gymnasium, LENTOS Kunstmuseum, Mariendom

Rasch aufeinander folgende Veränderungen bestimmen unseren Alltag. Das Virtuelle kollidiert ständig mit dem Realen, Chaos beherrscht alles. Wir Menschen des digitalen Zeitalters leben mit einer Überfülle an Informationen, die wir nicht mehr richtig zu verarbeiten wissen. Wir wissen alles und sind dennoch verloren. Doch mögen wir auch in einem Albtraum stecken, stehen uns darin doch großartige Möglichkeiten offen.

Braucht Buddha Urlaub?

Dieses widersprüchliche Lebensgefühl prägt die Arbeiten vieler GegenwartskünstlerInnen in Taiwan. So wie Buddha in einer zerrütten Welt nach Erleuchtung suchte, zieht es die BewohnerInnen der urbanen Dschungel mental in ein Strandparadies. Erschiene Buddha heute an diesem Strand: wüsste er eine Lösung für unsere Lebenswidersprüche? Oder bräuchte auch er selbst zuerst einen Strandurlaub, um im Chaos zu sich zu kommen?

Kunstvolle Krisenreflexion

Die Sammelpräsentation Buddha on the Beach umfasst drei große interaktive Installationen, zwei Liveperformances sowie 12 visuelle bzw. Videoarbeiten. Bezugnehmend auf die Oper Einstein on the Beach von Philip Glass und Robert Wilson, ist das Ausstellungsambiente als globaler Raum gedacht. Die einzelnen Arbeiten treten darin in Beziehung zueinander und wahren gleichzeitig ihre Eigenständigkeit. Gemeinsam laden sie ein, über die aktuellen Krisen und die Notwendigkeit neuer Entwicklungslinien für die Menschheit nachzudenken.

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Arbeiten

Yi-Ping Hung (TW): Smile Buddha
Die interaktive Installation konfrontiert uns mit einem Mosaik aus Gesichtern. Kaum nehmen wir eines näher in den Blick, erscheint ein vertrautes neues: unser eigenes, von einer versteckten Kamera aufgenommen. So werden wir Teil des wachsenden und sich ständig verändernden Gebildes.
Akademisches Gymnasium, Raum 208


He-Lin Luo (TW): Digital Buddha
Interaktive Installation. Fünf abstrakte Skulpturen scheinen in Bewegung figürliche Formen anzunehmen.
Akademisches Gymnasium, Raum 206 + 205


Chieh-Jen Chen (TW): Realm of Reverberation
Videoinstallation. Die Alten, Kranken und Behinderten sind die größten Opfer der von ExpertInnen, PolitikerInnen und InvestorInnen zu verantwortenden Unwirtlichkeit der Städte – Opfer, die trotz alledem ihre Würde behalten.
Lentos Kunstmuseum Linz: DO 4.9.2014 10:00-21:00, FR 5.9.-MO 8.9.2014 10:00-18:00
Curators Tour im LENTOS Kunstmuseum Linz


Ji-Hong Lee (TW): September’s Work 2012
Videoinstallation. Ein Auto dreht Runde für Runde in einer Tiefgarage, bis es schließlich im Licht des Tages verschwindet. Die Welt an sich bleibt dabei jedoch undurchsichtig und undurchschaubar.
Akademisches Gymnasium, Raum 209


Wei-Ming Ho (TW): Self-destruction for Eternity
In diesem Videospiel hat der Vierte Weltkrieg schon begonnen. Mit dem Ziel der totalen Vernichtung des Feindes kämpfen die SpielerInnen dabei erbarmungslos – gegen sich selbst.
Akademisches Gymnasium, Raum 210


I-Chun Chen (TW): Factory Life of “Little Black”
Videoinstallation mit einer apokalyptischen Vision der Zukunft der ArbeiterInnenklasse. George Orwells Farm der Tiere mutiert darin durch die Globalisierung.
Akademisches Gymnasium, Raum 207


Joyce Ho (TW): Day Dream
In dieser Mixed-Media-Installation schicken sich androgyne Mutantenwesen an, die Städte zu kolonisieren und die Menschheit in die Überflüssigkeit zu entlassen.
Akademisches Gymnasium, Stiegenhaus zwischen 1. und 2. OG


Chao-Tsai Chiu (TW): Yi
Mixed-Media- und interaktive Installation. Die BesucherInnen sind eingeladen, sieben Skulpturen in Bewegung zu versetzen, die ihrerseits auf Regenmachern – einem Instrument der amerikanischen UreinwohnerInnen – beruhen.
Arkadenhof


Chieh-Wen Lin (TW): Hand
Mixed-Media-Installation. Wenn Identität und Gemeinschaftszugehörigkeit verloren gehen, bleiben nichts als der nackte Körper und die Option über, sich (wieder) einen Platz in der Natur zu suchen.
Akademisches Gymnasium, Stiegenhaus zwischen 1. und 2. OG


Chih-Ming Lin (TW): Three States of the World
Das Paradies, das Chaos und den Faschismus stellen die drei sphärischen Skulpturen des taiwanesischen Aboriginekünstlers I-Ming symbolisch als die drei Daseinszustände der Welt von heute dar.
Mariendom, DO 4.9.-MO 8.9.2014, zum Dom Exhibit


Yu-Chin Tseng (TW): No Land to Live
Videoinstallation. Aus Verzweiflung, Langeweile und Perspektivenlosigkeit lassen sich Jugendliche in der Stadt in der stillen und düsteren Nacht treiben.
Akademisches Gymnasium, Raum 211


Jui-Chung Yao (TW): Long Live
Videoinstallation. Die militärische Zerstörung der Welt scheint das letzte noch mögliche Spektakel zu sein.
Mariendom, DO 4.9.-MO 8.9.2014, zum Dom Exhibit


Dawang Huang (TW): Smashing Karaoke vs. Brass Band
Liveperformance. Mit der Schockwirkung einer kalten Dusche verwendet der Künstler standardisierte internationale Einheitsmusik, um zum Nachdenken über jene Kulturwaren anzuregen, die überall auf der Welt wie Drogen konsumiert werden.

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