RADICAL ATOMS and the alchemists of our time", so lautete der Titel des Ars Electronica Festival 2016, das von 8. bis 12. September 2016 an mehreren Locations in Linz stattfand. Zentraler Schauplatz war erneut die POSTCITY, das ehemalige Post- und Paketverteilzentrum am Linzer Bahnhofsgelände, mit über 80.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Konferenzen und Vorträge, Ausstellungen und Projekte, Konzerte und Performances, Animationen und Preisverleihungen, Führungen und Workshops - das sind die besten Impressionen des Ars Electronica Festival 2016!
8. September 2016, 10 Uhr. Die POSTCITY öffnete ihre Pforten – erste BesucherInnen und KünstlerInnen betraten die riesige Ausstellungshalle. Ars Electronica bekam erneut die Chance, hier temporär einzuziehen und sich für fünf Festivaltage wieder einmal neu einzurichten.
Credit: Florian Voggeneder
Doch nicht die Ars Electronica richtete sich hier ein, es waren vielmehr die vielen KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und AlchemistInnen, die teilweise wie Joe Davis in ihren eigenen Artist Labs mit ihren Laboren und Gerätschaften hier einzogen.
Credit: Florian Voggeneder
Mitgebracht haben sie nicht nur Kunst und Technologie sondern vor allem jede Menge Inspiration und Erfindungsreichtum. Wie zum Beispiel Ei Wada mit seinem „The Kankisenthizer“ – ein Instrument, das er aus alten Ventilatoren zusammengebaut hat.
Credit: Tom Mesic
Wenn die Umgebung zu sehr irritiert, schützt der Enivornment Dress der KünstlerInnengruppe uh513 vor nervenden Einflüssen von außen.
Credit: Tom Mesic
Das Festival stellte die AlchemistInnen unserer Zeit in den Vordergrund – war es früher Gold, das die AlchemistInnen herstellen wollten, ist es heute…? Ja, was ist das Gold unserer Zeit? Die Ausstellung „Laboratorium“ der Ars Electronica Solutions stellte diese Frage gleich den BesucherInnen weiter.
Credit: Tom Mesic
Sind das mittelalterliche Rüstungen oder gar futuristische Raumanzüge? Jens Vetter und Sarah Leimcke auf ihrer „Homo Restis“-Tour durch die POSTCITY.
Credit: Tom Mesic
Eines hatte in der POSTCITY nie gefehlt: Platz. Installationen wie „Interface I“ von Ralf Baecker wirkten dabei noch ein weiteres Stück imposanter, obwohl sie für sich schon zum Staunen animierten.
Credit: Florian Voggeneder
Und wenn der reale Raum dann doch zu klein war, konnte man ihn virtuell erweitern. So skizzierte „Neighbor“ von
Credit: Tom Mesic
Der große Pluspunkt eines jeden Ars Electronica Festival ist es jedoch, nicht nur virtuell miteinander kommunizieren zu können, sondern persönlich mit den KünstlerInnen und BesucherInnen ins Gespräch zu kommen. Wie formt Technologie unsere Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten?
Credit: Tom Mesic
Und wie gestaltet sich das Miteinander in naher Zukunft? Diese Frage stellten sich die TeilnehmerInnen der HelferInnenkonferenz in der Konferenzhalle der POSTCITY – ein Jahr nachdem in derselben Halle Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror für wenige Tage Schutz finden konnten. Jede einzelne der 50.000 Blumen erinnerte an ein menschliches Schicksal.
Credit: Tom Mesic
Mit dem Shadowgram als Teil des „People Thinking Lab“ waren die BesucherInnen eingeladen, über Schattenfiguren und Sprechblasen über die Zukunft unserer Gesellschaft öffentlich nachzudenken.
Credit: Tom Mesic
Wir Menschen sind auf der Suche nach Sicherheit, die uns zumindest „The Physical Mind“ von Teun Vonk scheinbar für kurze Zeit schenkt.
Credit: Florian Voggeneder
Was suchen wir noch? Hiroshi Sugihara zum Beispiel möchte Lebewesen schaffen, die sich auch wie Lebewesen bewegen können.
Credit: Florian Voggeneder
Eine ganz andere Bewegungsform hat sich Dragan Ilic ausgesucht – der Maler ließ sich bei „Roboaction(s) A1 K1“ mit seinem Industrieroboter über das Gemälde führen.
Credit: Tom Mesic
Ein weiterer Industrieroboter nahm sich nicht Gemälden sondern Skulpturen an. Die „Sculpture Factory“ von Quayola produzierte während des gesamten Festivals lebensgroße Skulpturen in Serie.
Credit: Florian Voggeneder
Nicht nur für die Augen sondern auch für die Ohren: das Sounduniversum „Sonic Wildness“ von Steffen Armbruster und Antye Greie-Ripatti.
Zu sehen gab es viel, an diesen fünf Tagen im September.
Credit: Florian Voggeneder
„Artificial Skins and Bones“, so nennt sich die interdisziplinäre Gruppe junger DesignerInnen der Weißensee Kunsthochschule Berlin – sie haben den STARTS Prize 2016 der Europäischen Kommission gewonnen. Prof. Mika Satomi hielt dazu einen Vortrag.
Credit: Florian Voggeneder
Die meisten Symposien des Ars Electronica Festival fanden in der Konferenzhalle der POSTCITY statt.
Credit: Florian Voggeneder
In der POSTCITY gab es jedoch auch andere spektakuläre Dinge zu sehen: Die Künstlerin Aoife Van Linden Tol hat die art&science-Jury überzeugt und wird in Kürze eine Residency an der Europäischen Weltraumagentur ESA antreten. In der POSTCITY gab sie einen Einblick in ihre Arbeit, die sich rund um Explosionen dreht.
Credit: Florian Voggeneder
Virtuelle Realität – zum Glück kann man sie jederzeit abnehmen und in die Realität zurückkehren.
Credit: Florian Voggeneder
Die Künstlerin Anouk Wipprecht präsentierte in ihrem Artist Lab ihr Wearable „Agent Unicorn“, das die Beobachtungen mittels EEG erfasst.
Credit: Tom Mesic
Matthew Gardiner beschäftigte sich in seinem Artist Lab hingegen mit der Kunst des Faltens.
Credit: Florian Voggeneder
Die KünstlerInnengruppe Burton Nitta stellte mit „Instruments of the Afterlife“ Instrumente aus, die Verschmutzungen in wertvolle Materialen umwandeln könnten.
Credit: Tom Mesic
Robertina Šebjanič und Slavko Glamočanin widmeten sich hingegen der Kommunikation der Quallen.
Credit: Tom Mesic
Und damit sind wir tief unten im Bunker der POSTCITY angelangt. „Black Hole Horizon“ faszinierte Groß und Klein mit seinen riesigen Seifenblasen.
Credit: Tom Mesic
Die dunklen Räume und langen Gänge der „Underworld“ boten den perfekten Platz für Installationen wie f2() von Tomonaga Tokuyama und Yoshinaka Yanagizaki.
Ein Streifzug durch den Untergrund.
Credit: Tom Mesic
Die „Rotating Lights“ von Stefan Tiefengraber sorgten selbst für Licht im ehemaligen Atombunker.
Credit: Tom Mesic
Wieder an der Oberfläche verlassen wir nun die POSTCITY und wenden uns weiteren Schauplätzen des Ars Electronica Festival zu. Die Tsinghua-Universität präsentierte in der Ausstellung „Beseelte Welten“ in der Kunstuniversität Linz Medienkunst aus chinesischem Blickwinkel.
Credit: Florian Voggeneder
Im Ars Electronica Center eröffnete die Ausstellung „Radical Atoms“. Mit dabei der „Infinite Cube“ von art+com.
Credit: Florian Voggeneder
„Inform“ der Tangible Media Group des MIT Media Lab ist eins der Herzstücke der Ausstellung – hier wird es möglich, Tausende Kilometer entfernte Gegenstände zu bewegen.
Credit: Florian Voggeneder
Aber auch Klassiker der Tangible Media Group waren wieder mit dabei – Hiroshi Ishii präsentierte dabei persönlich die „Bottles“.
Credit: Tom Mesic
Natürlich kam der Deep Space 8K im Ars Electronica nicht zu kurz. Am laufenden Band fanden hier spektakuläre Präsentationen statt und führten die BesucherInnen durch dreidimensionale und hochauflösende Welten. Im Bild ist „Orbits“ der KünstlerInnengruppe Quadrature zu sehen.
Credit: Florian Voggeneder
Auch das Thema Drohnen stieß beim Ars Electronica Festival auf großes Interesse. In der Gleishalle der POSTCITY zischten diese kleinen Fluggeräte mit über 100 km/h an den ZuseherInnen vorbei.
Credit: Gregor Hartl Fotografie
Das Highlight des Festivals war jedoch die Europapremiere der 100 Drohnen, die von Ars Electronica und Intel realisiert wurde. Samstagabend, 10. September 2016, um 19:45 stiegen die leuchtenden SPAXELS des Ars Electronica Futurelab auf und zeichneten wunderschöne Formationen in den Himmel.
Credit: Martin Hieslmair
Ein Schauspiel, das die über 100.000 ZuseherInnen im Donaupark wahrscheinlich nicht so schnell vergessen werden.
Credit: Tom Mesic
Jedes Jahr ein Publikumsmagnet in Linz: Die Klangwolke.
Credit: Florian Voggeneder
Und wer selbst einmal eine Drohne steuern wollte, konnte dies im DroneLab in der POSTCITY ausprobieren und mehr zum Einsatz von Drohnen von ExpertInnen erfahren.
Credit: Florian Voggeneder
In der POSTCITY suchte man gemeinsam nach Fragen der Zukunft im Future Innovators Summit.
Credit: Florian Voggeneder
Der Radiosender FM4 berichtete live aus der POSTCITY.
Credit: Tom Mesic
Events und Performances durften zur Ars Electronica 2016 natürlich nicht fehlen. „Solo Date“ von Pao-Chang Tsai im LENTOS Kunstmuseum war eine davon.
Credit: Tom Mesic
Und auch das Abendprogramm, die Nightline, hatte einiges zu bieten.
Credit: Florian Voggeneder
„MYGRATION-beget“ von SILK Fluegge in der Gleishalle, die erneut beliebter Schauplatz für Konzerte und Performances war.
Credit: Florian Voggeneder
Nightline, kein bisschen leise.
Credit: Tom Mesic
Das Highlight der CyberArts-Ausstellung im OK im OÖ Kulturquartier: Die Performance „Inferno“ von Louis-Philippe Demers. BesucherInnen konnten dabei in die Rolle von Robotern schlüpfen.
Credit: Florian Voggeneder
Großer Andrang beim Opening der Ars Electronica 2016 in der POSTCITY.
Credit: Florian Voggeneder
FM Einheit ließ die blauen Postrutschen erklingen.
Credit: Florian Voggeneder
Und „Practices of Everyday Life“ sorgte für ein kulinarisches Konzert beim Opening.
Credit: Florian Voggeneder
Ein wesentliches Element des Festivals dürfen wir aber zum Abschluss nicht vergessen: Den Prix Ars Electronica – einen der beliebtesten Medienkunstpreise der Welt.
Credit: Florian Voggeneder
Visionary Pioneer of Media Arts 2016, Jasia Reichardt, bei der Überreichung der Goldenen Nica.
Credit: Florian Voggeneder
Alle PreisträgerInnen des Prix Ars Electronica und des STARTS Prize erhielten ihre Trophäen bei der großen Ars Electronica Gala im Brucknerhaus.
Credit: Florian Voggeneder
Im OK im OÖ Kulturquartier, dort – wo in der CyberArts-Ausstellung die GewinnerInnenprojekte des Prix Ars Electronica präsentiert wurden – sprachen die PreisträgerInnen selber über ihre Projekte bei den Prix-Foren.
Credit: Florian Voggeneder
Nur die jüngsten GewinnerInnen des Prix Ars Electronica in der Kategorie „u19 – CREATE YOUR WORLD“ erhielten ihre Goldene Nica bereits am späten Vormittag in der POSTCITY. Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern überreichte dem 17-jährigen Jonas Bodingbauer persönlich den Medienkunstpreis.
Credit: Tom Mesic
Und das rege Treiben in der POSTCITY ging weiter – bis 12. September 2016.
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